Der Streit zwischen Qendrim B.* (27) und seiner Noch-Ehefrau Fatime B.* (23) eskaliert im Dezember 2018 in ihrer Wohnung in Winterthur ZH. Der Ex-Kampfsportler gerät in Rage, ballt seine linke Hand zur Faust und schlägt Fatime B. massiv in den Bauch. Was er haargenau weiss: Sie ist zu diesem Zeitpunkt mit dem zweiten gemeinsamen Kind in der siebten Woche schwanger!
Durch die Wucht des Schlags fällt die werdende Mutter zu Boden. Nur durch Glück passiert dem Ungeborenen bei der Brutalo-Attacke nichts.
Jetzt musste sich der Prügel-Papa wegen des versuchten strafbaren Schwangerschaftsabbruchs, einfachen Körperverletzungen, Drohungen, Tätlichkeiten und Nötigung vor dem Bezirksgericht Winterthur verantworten.
Thaiboxer schlug und kickte seine Frau immer wieder
Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass Qendrim B. die Kontrolle gegenüber seiner Frau verloren hatte. Regelmässig deckte er Fatime B. laut Anklage so mit Schlägen und Tritten ein. Ob mit der flachen Hand oder der Faust: Während mehrerer Monate kam es immer wieder zu derartigen Gewalt-Ausbrüchen, immer dann, wenn «seine Frau nicht spurte».
Einmal war sein Schlag so heftig, dass Qendrim B. seiner Frau dabei Stücke ihrer Schneidezähne herausschlug, wie es in der Anklageschrift heisst.
Vor einigen Jahren musste Qendrim B., der einst als Thaiboxer in Winterthur aktiv war und in seiner Kategorie Titel als Europa- und Schweizer Meister gewonnen hatte, seine Sportler-Karriere wegen einer Verletzung aufgeben. Seither ist er arbeitslos und bezieht Sozialhilfe. Seine zügellose Wut bekam seine Frau zu spüren.
«Sie haben den Verlust des Kindes in Kauf genommen»
Vor Gericht hat der Ex-Kampfsportler alle Vorwürfe bestritten, bezichtigte seine Noch-Ehefrau der Lüge, wie der «Landbote» berichtet. Für das Winterthurer Bezirksgericht gab es aber an der Glaubwürdigkeit von Fatime B. und ihren Schilderungen keinerlei Zweifel. Zudem wurden ihre Aussagen über die Verletzungen, die sie durch Qendrim B. erlitten hatte, durch Arztberichte und Fotos untermauert.
«Sie haben den Verlust des Kindes klar in Kauf genommen», sagt die vorsitzende Richterin laut der Zeitung zum Angeklagten. Dennoch: Das Gericht ging nicht davon aus, das Qendrim B. das Ungeborene im Bauch der Mutter tatsächlich habe töten wollen.
Qendrim B. kassiert 2,5 Jahre Knast
Der Prügel-Papa kassiert für seine gewalttätigen Eskapaden am Freitag schliesslich zweieinhalb Jahre Gefängnis – grösstenteils bedingt. Tatsächlich muss er nur noch rund einen Monat im Gefängnis absitzen, denn über 150 Tage war er bereits hinter Gittern in Untersuchungshaft.
Ihm wurde zudem eine Busse von 2200 Franken aufgebrummt und er muss an seine Frau eine Genugtuung in Höhe von 3000 Franken zahlen. Ausserdem wurde der gewalttätige Ehemann dazu verpflichtet, am kantonalen Lernprogramm «Partnerschaft ohne Gewalt» teilzunehmen.
*Namen geändert