Alle haben sich gegen ihn verschworen. Dieses Bild zeichnet Besir A.* (17), als BLICK ihn auf seine Gewalttätigkeiten, Drohungen und IS-Sympathien anspricht. «Ich wurde gemobbt!» Danach habe man sich auf ihn eingeschossen, so die Ausrede.
Die Schule fühlt sich machtlos
Dabei kann Schaffhausens Problemschüler – so scheint es – tun und lassen, was er will. Das für ihn eingerichtete Sondersetting mit Privatlehrer schwänzt er. Ärger bekommt er deswegen wohl nicht. «Wenn er betrügen will, kann er das», sagt Schulpräsidentin Katrin Huber offen. Man müsse sich in seinem Fall die Frage stellen, ob es den Aufwand wert sei, ihm ständig nachzurennen.
Die Eltern sind mit der Situation überfordert, und die Zuständigkeit der Schule ist auf den Unterricht begrenzt. «Uns sind die Hände gebunden», erklärt Huber. Die Polizei wiederum rückt nur aus, wenn sie gerufen wird, und verweist auf die Jugendanwaltschaft. Diese ermittelt wegen der Eskapaden des Mazedoniers. Aber wer beurteilt, ob von ihm möglicherweise eine extremistische Gefahr ausgeht?
Wie gefährlich ist Besir?
Zuständig für solche Bedrohungen ist in erster Linie der Nachrichtendienst des Bundes (NDB). Aber der zeigt sich verschwiegen: «Der NDB äussert sich nicht zu konkreten Einzelfällen, zu seiner operationellen Tätigkeit oder zu seinem konkreten Vorgehen», lautet die Antwort auf eine Anfrage von BLICK. Und bei der Schaffhauser Fachstelle für Bedrohungsmanagement ist niemand zu sprechen.
Wie geht es weiter mit Besir? Vorerst schieben sich die Behörden den Schwarzen Peter gegenseitig zu. Und der Problemschüler scheint sich in der Rolle des schwänzenden Opfers bestens aufgehoben zu fühlen.
* Name der Redaktion bekannt