Vor über 30 Jahren hat Monika Luck (65) zum ersten Mal ihre Trouvaillen auf dem Bürkliplatz verkauft, nachdem sie im Haus einer verstorbenen Verwandten zahlreiche schöne Sachen entdeckt hatte, für die sie sich einen neuen Besitzer wünschte. «Vieles war zu schön, um einfach so wegzugeben», erzählt sie, «und wir hatten auch einfach eine grosse Menge an Waren.»
Da hat sie das Flohmi-Fieber gepackt. Fortan verkaufte Monika Luck jeden Samstag Kuriositäten, Schmuck, Porzellan und sonstige schöne Gegenstände auf dem eher edlen Flohmarkt auf dem Bürkliplatz. «Ein anderer Zürcher Flohmarkt würde nicht zu mir passen. Der Flohmi auf dem Kanzleiareal zum Beispiel hat einen ganz anderen Charakter.»
«Ich komme ja nächsten Samstag wieder»
Zudem habe sie hier auf dem Bürkliplatz viele Freunde gefunden. «Ich habe viele Stammkunden, die für einen Schwatz vorbeikommen. Und auch die Standbetreiber in der Nähe kennt man natürlich gut.» Genannt wird sie von allen nur Moni.
In all den Jahren habe Monika Luck noch nie einen Gegenstand unter Wert verkauft, sodass es sie später gereut hat. «Dann gebe ich die Dinge einfach nicht her. Ich komme ja am nächsten Samstag wieder und kann es immer noch verkaufen.» Und die ganz tollen Sachen, die sie manchmal auch von anderen Standbetreibern ersteht, die behält sie auch hie und da für sich.
Kampf den Baustellen
Vor Monika Luck war Yvonne Behrendt 23 Jahre lang Präsidentin der Vereinigung Zürcher Flohmarkt gewesen. Diese setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1981 dafür ein, dass der Bürkliplatz-Flohmarkt seine Attraktivität behält. Als Präsidentin muss man unzählige Verhandlungen mit diversen Ämtern führen. «Das Präsidium bringt viele Herausforderungen mit sich», ist sich Monika Luck bewusst.
Ein Dauer-Ärgernis sei etwa, wenn der Bürkliplatz-Flohmi immer wieder wegen der Baustelle ausfalle oder behindert werde. Dies ist bereits seit drei Jahren jeden Sommer mehrmals der Fall. «Jeder Flohmi-freie Samstag bedeutet Umsatzeinbussen für die Marktfahrer, die einen festen Platz haben und dafür nicht gerade wenig Jahresgebühr bezahlen.»