Es ist der Albtraum jedes Katzenbesitzers: Das Büsi verschwindet, niemand weiss wohin. So erging es auch vielen Tierfreunden in Hinwil ZH. Mehrere Katzen wurden im Ort im Zürcher Oberland in den letzten Jahren als vermisst gemeldet – von den Lieblingen fehlte jede Spur.
Gestern vermeldete die Zürcher Kantonspolizei, dass sie eine Katzendiebin überführen und zahlreiche vermisste Tiere sicherstellen konnte. Insgesamt acht Katzen wurden laut Mitteilung bei der Hausdurchsuchung angetroffen.
Tierfreundin lebt mit unzähligen Katzen zusammen
Hinter dem mysteriösen Verschwinden steckt Beatrice K.* (54). Als BLICK bei ihr in der Wohnung vorbeischaut, sind immer noch fünf Büsi vor Ort. Die Diebstahl-Vorwürfe weist die Tierfreundin zurück: «Ich bin keine Diebin. Dieser Vorwurf ist sehr happig. Ich stehle doch nicht mutwillig anderen Leuten die Katze!»
Sie behauptet vielmehr, dass ihr die Katzen zugelaufen seien. Mal einfach hinterhergelaufen oder ein anderes Mal habe sie die Tiere gefunden. Denn: «Es kommt vor, dass ich nachts draussen bin und ein Büsi streichle. Dann kommt es halt mit mir heim.»
Ihre Intention: Mitgefühl
Aus lauter Mitgefühl und Tierliebe gebe sie diesen Katzen dann ein temporäres Zuhause. Ihr Hintergedanke: «Die Hoffnung ist, dass ich irgendwann einen Flyer sehe, der mir Hinweise darauf geben könnte, wem dieses Büsi gehört.» Und überhaupt: «Dass man Büsi, die einem zulaufen oder die man findet, melden muss, wusste ich nicht.»
Dennoch wurden nach der Razzia schon drei Büsi mit Chip bei Beatrice K. abgeholt – und an ihre Besitzer zurückgegeben. Das vermeintliche Frauchen: «Als mir diese drei Büsi weggenommen wurden, hat es mir das Herz gebrochen!»
Rentner hat endlich seinen Kater zurück
Otto Meier (81) ist einer der glücklichen Katzenfreunde. Er hat seinen Thomi endlich zurück, wie «Züri Ost» berichtete. Fast drei Monate lang wusste der Rentner nicht, wo sich sein roter Kater aufhielt. Dabei war das Büsi des Witwers die ganze Zeit bei Beatrice K. Er sagt zu BLICK: «Jetzt geht es mir wieder viel besser, und ich bin nicht mehr alleine. Meine Frau ist nämlich schon vor 14 Jahren verstorben.»
Beatrice K. kann erklären, wie sie zu Thomi kam: «Der Kater von Herrn Meier lief stets auf der Strasse vor der Migros hin und her. Dort hatte es immer sehr viel Verkehr. Ich hatte Angst, dass er von einem Auto überfahren wird. Deshalb nahm ich ihn vorübergehend mit zu mir nach Hause.»
Otto Meier hat für diese Form der Fürsorge ein klares Urteil: «Ich frage mich, ob mit ihr alles in Ordnung ist.»
* Name geändert