Immer wieder sorgt die Club- und Partyszene für Corona-Skandale: Erst vor einigen Tagen feierten 700 Menschen auf einem Schiff auf dem Bodensee, keiner trug eine Maske. In Zürich besuchte ein Superspreader den Flamingo-Club – wo von vielen Gästen keine Kontaktdaten verfügbar waren. Und im Kanton Solothurn mussten 280 Menschen in Quarantäne, nachdem eine junge Frau trotz positivem Corona-Test in den Ausgang ging.
Nun sorgt der Face Club in Dietlikon ZH für Stirnrunzeln – noch bevor die eigentliche Party überhaupt begonnen hat. «Die Maskenpflicht gilt nur, wenn ihr kein Getränk in der Hand haltet», schreibt der Club auf Instagram, garniert mit einem Zwinker-Smiley. So ziemlich jeder dürfte an einer Party ein Getränk in der Hand haben. Ist der Post also ein Aufruf, keine Maske zu tragen?
Post ist mittlerweile verschwunden
«Nein», heisst es vom Club. Man habe einfach viele Anfragen erhalten, wie die Maskenpflicht konkret umgesetzt wird. «Selbstverständlich müssen den ganzen Abend Schutzmasken getragen werden», schreiben die Verantwortlichen. Die Regeln seien gleich wie im öffentlichen Verkehr, wo man während des Trinkens die Maske kurz absetzten darf. Da der Post aber missverstanden wurde, habe man ihn nun gelöscht.
In Zürich dürfen ab 1. Oktober wieder maximal 300 Personen in einen Club – dann aber mit einer Maskenpflicht. Der erste Event im Club ist für den 3. Oktober angekündigt.
Auch die Zürcher Gesundheitsdirektion hat keine Freude an der Werbestrategie des Clubs. Kantonsärztin Christiane Meier schreibt: «Die Polizei kontrolliert die Clubs und wenn sie feststellen, dass sich mehr als 100 Leute ohne Maske im Innenraum aufhalten, bekommt die Gesundheitsdirektion einen Rapport und wir müssen den Club per sofort schliessen.»