Ein schwarzer Geländewagen mit Zürcher Kennzeichen hält vor dem Mehrfamilienhaus in Zumikon ZH. Hier wohnt alt Bundesrätin Elisabeth Kopp (72) jetzt allein. Am Sonntag ist ihr Gatte Hans W. Kopp (77) gestorben.
Mittwoch, 13.10 Uhr: Ein Mann mit dunklem Anzug – Kopps Schwiegersohn Res (41) – steigt aus und verschwindet im Hauseingang.
Eine halbe Stunde später kommt er wieder zurück. An seinem Arm: Elisabeth Kopp. Würdig, aufrecht. Trotz der Trauer in ihrem Gesicht. Begleitet wird sie von ihrer Tochter Brigitt (45) und ihren Enkelinnen Nicole (16) und Flurina (15).
Der Tod von Hans W. Kopp kam überraschend. Offenbar litt er an Krebs. Als die Familie von der Krankheit erfährt, ist es schon zu spät. Er sei innert weniger Tage gestorben, sagt Filmemacher Andres Brütsch («Elisabeth Kopp – Eine Winterreise») zu BLICK. Er sei erst ins Hirslanden eingeliefert worden, danach ins Unispital, so der Vertraute der Familie.
14 Uhr, Friedhof Zumikon. Die Glocken schlagen vier Mal. 20 Angehörige und engste Familienfreunde erweisen Hans W. Kopp die letzte Ehre.
Abgeschottet werden die Trauergäste von sechs Mitarbeitern des Zumiker Werkhofs. In dunklen Anzügen stellen sie sich den Medienleuten breitbeinig in den Weg.
Die Urnenbeisetzung verläuft schlicht. Nur der Verkehr auf der Forchstrasse unterhalb des Friedhofs durchbricht die Stille über der Szenerie.
Bald schon schreitet der Pater aus Einsiedeln voran in die Kirche. Ausser einer weissen Kerze und einem Blumenbouquet zeugt im Gotteshaus nichts von einer Beerdigung.
Die Kopps lebten in den vergangenen Jahren eher zurückgezogen. Machten wenig Aufsehen. Und als möchte es Zeugnis von dieser Abgeschiedenheit ablegen, mutet das Familiengrab an, in dem jetzt Hans W. Kopps Asche liegt: keine Inschrift, keine Kränze. Nur ein einziger Blumenstrauss mit weissen Chrysanthemen, orangen Lilien und gelben Alstromerien.
Und ein feiner Abdruck im Schnee daneben erinnert daran, dass hier eben noch seine Urne stand.