Der Hitzesommer geht diese Woche zu Ende. Heute wird es zum letzten Mal so richtig heiss in der Schweiz – besonders in Zürich. Denn hier wird blankgezogen, und zwar im Namen der Kunst. Das Body and Freedom Festival bringt Künstlerinnen und Künstler aus ganz Europa für drei Tage zusammen. Sie alle werden im Adamskostüm auf der Zürcher Rathausbrücke ihr Bestes geben. Ihr Ziel: einen Gesellschaftswandel bewirken. Denn nackte Körper in der Öffentlichkeit seien nach wie vor ein Tabu. Eines, das die Künstler brechen wollen.
Das kommt nicht bei allen gut an. «Ich finde das einfach nur primitiv. Über die Brücke laufen viele Familien mit Kindern. In der Schule lernen die Kinder doch, was Sexualität ist. Da brauche man nicht unbedingt nackt auf der Brücke rumlaufen», sagt Salvatore Aventaggiato vom Kleiderladen Spazio Immagine zu Radio Energy.
«So was kann mich nicht erschrecken»
Etwas entspannter sieht es Beat Baumgartner vom Uhrenladen Antique Watch. «Ich bin schon seit 30 Jahren hier, so was kann mich nicht erschrecken.» Ausserdem sei er zum Arbeiten da und nicht als Kunstteilnehmer.
Insgesamt werden 18 Performance-Projekte von unterschiedlicher Dauer gezeigt. Manche können bis zu 60 Minuten lang werden. Geschützt werden die Künstler übrigens von zwei Sicherheitskräften – um eine minimale Sicherheit zu gewährleisten, wie es im Infotext zur Veranstaltung heisst.
Beim Nackedei-Festival in Zürich handelt es sich bereits um die zweite Veranstaltung. Vor drei Jahren feierte das Body and Freedom Festival in Biel BE seine Premiere. Nun ist also Zürich an der Reihe. (jmh)