Foto: Instagram

Nach «Roofing» kommt «Tunneling» – Stadt prüft Anzeige
Teenager posieren in verstecktem Zürcher 6-Kilometer-Tunnel

In den Fernwärmenetz-Tunnels der Stadt Zürich herrschen gefährlich hohe Temperaturen. Letztes Jahr konnten zwei Teenager in das System gelangen. Die Stadt überlegt sich nun eine Anzeige.
Publiziert: 13.03.2019 um 10:14 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2019 um 14:24 Uhr
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Zwei Teenager drangen in den Energiekanal des Fernwärmenetzes der Stadt Zürich ein und legten dort bis zu drei Kilometer zurück.

Unter dem Boden von Zürich gibt es so viele Löcher wie in einem Emmentaler Käse. Durch einige Röhren rasen Züge und Autos. Andere, weniger bekannte Tunnels führen hingegen meterdicke Leitungen, durch die heisses Wasser fliesst.

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Zwei Teenager wollten sich diese geheimen Tunnels genauer anschauen. Sie fanden einen Weg in die Fernwärme-Stollen von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ). Dort schossen sie einige Bilder und veröffentlichten sie bereits letztes Jahr auf Instagram. Dort, wo sie auch Fotos von illegalen Dachkleitereien posten (Roofing).

Das Fernwärme-Netz verbindet den Norden der Stadt mit dem Hochschulquartier.
Foto: BLICK

Ganz stolz über ihre Entdeckung berichten sie vom kleinen Transportzug, der den Norden der Stadt mit dem Hochschulquartier verbindet. Sechs Kilometer ist der Tunnel lang. Und sie berichten: «Wir gingen drei Kilometer in diesem 45 Grad heissen Tunnel und erkundeten einige interessante Dinge.» So etwa, dass es «überall Asbestwarnungen» gebe.

Stadt überlegt sich Anzeige

Damit ist klar: Die beiden waren an einem Ort, wo sich Jugendliche nicht aufhalten sollten. Die hohen Temperaturen seien so gefährlich, dass sie zu Kreislaufproblemen führen können, sagt Mike Sgier, Sprecher des Tiefbauamts der Stadt Zürich, zu BLICK. Mitarbeiter des ERZ seien deshalb immer zu zweit unterwegs. 

Sgier bestätigt, dass Überwachungsaufnahmen zwei Personen filmen konnten, die sich Zugang zum Dienstgebäude des Energiekanals verschafften. Man prüfe nun eine Strafanzeige gegen unbekannt.

Fernwärme-Leitungen werden saniert

Ein Mitarbeiter habe sofort einen Kontrollgang durchgeführt, als er die beiden Personen auf den Aufnahmen entdeckt habe. Als er eingetroffen sei, habe von ihnen jede Spur gefehlt. 

«Zurzeit saniert ERZ die unterirdischen Fernwärmeleitungen. Die Lieferanten arbeiten hauptsächlich vom besagten Dienstgebäude aus. Von dort gibt es einen Zugang zum Energiekanal», so der Tiefbauamts-Sprecher weiter. Das unbefugte Betreten sei verboten und werde nicht geduldet. (pma)

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