Nach Prügel-Attacke auf Profi-Geigerin Mirjam Niggli (41)
Gibt es bald Überwachungskameras am Hinwiler Bahnhof?

Die Profi-Geigerin Mirjam Niggli (41) wurde vor einer Woche am Bahnhof in Hinwil ZH brutal zusammengeschlagen. Jetzt werden Forderungen nach Überwachungskameras laut.
Publiziert: 19.01.2018 um 20:13 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:20 Uhr
1/7
Mirjam Niggli (41) wurde am 11. Januar am Bahnhof Hinwil zusammengeschlagen. Sie erlitt Prellungen und eine Hirnerschütterung. Zudem mehrere offene Wunden an den Händen. Auf ihrem Auto haben Unbekannte einen Penis hingeschmiert.
Foto: Beat Michel
Dominique Rais

Gehirnerschütterung, blaue Flecken, Prellungen und offene Wunden: Die Profi-Musikerin Mirjam Niggli (41) wurde am Donnerstag vor einer Woche am Bahnhof in Hinwil ZH brutal zusammengeschlagen (BLICK berichtete). Nur noch bruchstückhaft kann sich Niggli an die Prügel-Attacke erinnern. Bei den Angreifern soll es sich um eine Gruppe von fünf bis sieben jungen Männern handeln.

Die 41-Jährige hat bei der Polizei Anzeige gegen unbekannt erstattet. Noch wurden die Täter nicht gefasst. Ob unterdessen Hinweise zur Täterschaft bei der Polizei eingegangen sind, wollte Stefan Oberlin, Sprecher der Kantonspolizei Zürich, auf Anfrage von BLICK nicht sagen.

Auf dem Bahnhof-Areal in Hinwil gibt es einzig und allein in der Schalterhalle und beim nahe gelegenen Migrolino eine Überwachungskamera. Ob das Material gesichtet wurde und ob die Täter darauf zu sehen sind, ist unklar.

«Die Bürger sollen sich ohne Angst bewegen können»

Jetzt diskutieren Politiker der Ortsparteien über die Installation von Überwachungskameras auf dem gesamten Areal, wie der «Zürcher Oberländer» schreibt. Angeführt wird die Grundsatzdiskussion über die Sicherheit auf dem Bahnhofs-Areal von der SVP Hinwil.

«Die Bürger sollen sich frei und ohne Angst rund um die Uhr am Bahnhof bewegen können», so die Haltung der örtlichen SVP. Die Partei zieht damit die SBB in die Verantwortung: Ihr Areal, ihre Pflicht. Es liege an den SBB, dort für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.

Überwachungskameras auf dem Bahnhofs-Areal

Die SBB agiere passiv, heisst es bei der Ortspartei in einer Mitteilung: «Es darf nicht sein, dass die SBB die Vorfälle lediglich auf eine interne Traktandenliste setzen und warten, bis die Gemeinde aktiv wird und die Kosten für eine allfällige Videoüberwachung übernimmt», heisst es seitens der SVP Hinwil weiter.

Zuspruch für mehr Sicherheit am Hinwiler Bahnhof kommt auch seitens des Parteipräsidenten der örtlichen FDP und vom Vorstand der Hinwiler SP. Alle sprechen sich für die Installation von Überwachungskameras auf dem Bahnhofs-Areal aus. Schliesslich war der Angriff auf die Hinwiler Musikerin bereits der zweite Angriff innert kurzer Zeit. 

«SBB stehen mit der Gemeinde im Austausch»

Die Gespräche mit den SBB in puncto Sicherheit sind laut dem Hinwiler Gemeindeschreiber Roger Winter im Gange, so der «Zürcher Oberländer». SBB-Sprecher Reto Schärli sagt zu BLICK: «Die SBB stehen mit der Gemeinde im Austausch über das weitere Vorgehen.»

Konkretere Angaben zum derzeitigen Stand betreffend des SBB-Sicherheitskonzepts in Hinwil ZH und ob die Installation von Überwachungskameras durch die SBB in Betracht gezogen wird, wollte Schärli nicht machen. Solange aber noch kein Entscheid in Sachen Überwachungskameras getroffen wurde, sollen vorläufig vermehrt Polizeipatrouillen vor Ort für mehr Sicherheit sorgen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?