Man sieht Agim G.* (28) die Aufregung des Prozesses an. «Ich habe letzte Nacht kaum geschlafen», sagt der Frauenprügler gestern zu BLICK. Am Mittwoch stand der Serbe vor dem Bezirksgericht Meilen ZH. Seine Opfer: Zwei Ex-Freundinnen, die sich seinem Kontrollregime unterwerfen mussten. Schläge, Drohungen, Stalking gehörten für sie zur Tagesordnung. Beim Treffen mit BLICK gibt sich Agim G. kleinlaut: «Hiermit entschuldige ich mich bei den Opfern. Ich bereue, was ich getan habe.»
Neben Reue versucht Agim G. auch eine Erklärung für seine Übergriffe zu liefern: «Ich tat die Dinge aus gekränktem Stolz und meiner extremen Eifersucht. Sie entstand, weil ich in der Vergangenheit mal betrogen wurde.» Der Unternehmer gibt sich geläutert: «Wenn ich jetzt auf meine Taten zurückblicke, frage ich mich selbst, was ich da getan habe.»
Eine neue Beziehung – ohne Konflikte
Der Serbe verweist auf seine Schwester, der er deutlich gemacht haben will, dass sie ihn sofort kontaktieren solle, wenn sie eine ähnliche Situation erleben sollte. Seine Ausflucht: «Käme sie zu mir und würde mir erzählen, dass ein Typ ihr die Dinge angetan hat, die ich meinen Opfern antat, hätte ich überhaupt keine Freude!»
Agim G. berichtet von seiner neuen Beziehung. Seit drei Jahren sei er mit seiner neuen Freundin zusammen. Ähnliche Attacken wie bei seinen Ex-Freundinnen hätte es noch nicht gegeben. Im Gegenteil: «Dadurch, dass wir offen miteinander kommunizieren, entstehen keine Eifersuchtssituationen.» Sein Ventil: «Gibt es mal Zoff, nehme ich die Hunde und mache einen Spaziergang.» Und: «Meine Freundin ist eine sehr starke und konsequente Frau und hat mich im Griff.»
Freundin nimmt Schläger in Schutz
Das Paar kennt sich seit der Schulzeit. Damals sei er noch «ein böser Junge» gewesen, erklärt die Partnerin. Doch nun sähe sie einem komplett anderen Menschen in die Augen: «Er ist ruhiger und gelassener. Und zu mir ist er liebevoll», sagt sie.
Die Freundin hat keine Angst, dass Agim G. einen Rückfall erleiden und ihr etwas antun könnte. Sie hält zu ihm: «Ich finde es gut, dass er seine Taten bereut. Und ich weiss, dass er aus seinen Fehlern gelernt hat.»
* Name geändert