Nach 2 Scheinehen hat Christian Reich (77) aus Rüti ZH mit Bienvenida (47) das Glück gefunden
Liebe & Rösti!

Zweimal war Christian Reich schon mit einer Dominikanerin verheiratet. Jetzt darf auch seine neue Partnerin aus der Karibik in die Schweiz. Willkommen, Bienvenida!
Publiziert: 31.12.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:38 Uhr
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Bienvenida zeigt Ehemann Christian, wie das mit der Rösti geht.
Foto: Marcel Sauder
Von Michael Spillmann

Es brutzelt, die Härd­öpfel sind goldbraun. «Meine Frau macht schon die bessere Rösti als ich», sagt Christian Reich (77) aus Rüti ZH. Der Ochsen-Wirt küsst Ehefrau Bienvenida (47). Endlich hat er sie bei sich. «Ich war noch nie so glücklich», sagt er.

Noch vor kurzem war es ihm nicht ums Lachen. Reich lebte in Rüti, Bienvenida in der Dominikanischen Republik, ihrer Heimat. Das Migra­tionsamt liess die Braut auch nach der Trauung im Mai 2011 nicht in die Schweiz einreisen. Der Grund: Reich war viermal verheiratet, zweimal mit einer Dominikanerin. Und: Die letzten beiden Ehen waren Scheinehen, wie Reich im März zugab (BLICK berichtete).

«Doch diesmal hat es mich wirklich erwischt», sagt Reich. «Ich hätte alles dafür gemacht, dass sie zu mir kommen kann.» Vor einem Jahr kam die Post von den Behörden: Bienvenida dürfe definitiv nicht in die Schweiz. Er legt sofort Rekurs ein. Monatelang hört er nichts. Im Juli wendet er sich nochmals ans Amt, verlangt einen Entscheid: «Ich wollte ein Ja oder Nein», sagt Reich. Nur Tage später, am 26. Juli, bekommt er Antwort. Und sie ist positiv! «Ich habe gleich ein paar Juchzer losgelassen. Ich dachte schon, ich muss bis vor Bundesgericht.»

Auch seine Ehefrau erinnert sich: «Er rief an, um vier Uhr morgens. Ich konnte es fast nicht glauben.» Am 22. August kann sie in die Schweiz reisen. Endlich.

Christian Reich war schon 30-mal in der Dominikanischen Republik. Doch jetzt zeigt er seiner Liebsten die Schweiz: «Wir waren auf der Furka und der Grimsel. Sie hat zum ersten Mal Schnee gesehen und ist total ausgeflippt.»

Bienvenida ist gerne hier: «Die Kälte macht mir nichts aus. Die Schweiz gefällt mir sehr. Die Landschaft ist schön, die Menschen sind sehr nett.»

An Weihnachten lernte sie schliesslich auch noch die Familie ihres Ehemannes kennen.

Und die Reichs haben Pläne für nächstes Jahr. Sie wollen das Tessin besuchen oder das Matterhorn in Zermatt besichtigen. Umgangssprache des Paares ist Spanisch und Deutsch. «Sie lernt sehr schnell», sagt er stolz. Und sie hat sich bereits als Wirtsfrau bewährt: «Bienvenida hat auch meine schwierigen Gäste voll im Griff. Sie bringt die ganze Beiz zum Strahlen.»

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