Neue Details im Fall um den erschossenen Fitness-Trainer aus Zürich-Affoltern. Der 34-jährige Brasilianer Luis C. war bis im Herbst als freier Mitarbeiter bei der Security-Firma Delta angestellt und hatte einmal pro Woche einen Einsatz.
«Er war sicher kein Einfacher, aber ich mochte ihn dennoch», sagt sein ehemaliger Vorgesetzter Florian Schneebeli. «Er war ein guter Mensch – vielleicht manchmal etwas sehr von seiner Männlichkeit gesteuert, aber sonst im Umgang sehr angenehm.»
Trotz der lobenden Worte: «In eine Führungsposition hätten wir ihn wohl nicht gehoben. Hierzu fehlte es ihm etwas an den entsprechenden Fähigkeiten», sagt Schneebeli.
Galt in der Fussballszene als aggressiv
Für die Deltas war Godzilla, wie sich C. als Kampfsportler nannte, auch bei Hochrisikofussballspielen im Einsatz – und bei den Fussballfans bestens bekannt und gefürchtet.
«Godzilla war eine auffällige Erscheinung – wegen seiner absolut eindrücklichen Statur und auch seiner Hautfarbe», sagt ein FCB-Fan. Obwohl es in der Szene oft nicht gerade zimperlich zu und her gehe, galt C. dort als besonders aggressiv. Er habe immer als einer der Ersten zugepackt. «Ein richtiges Monster.»
Die Zürcher Kampfsportszene weiss indes nur Positives über das Muskelpaket zu berichten. Freunde geben ihrer Trauer in einem «R. I. P.»-Youtube-Video Ausdruck. Zu einem Song von Coldplay läuft eine Diashow: Luis in Kampfstellung, Luis im Dojo, Luis, der seine Muskeln zeigt.
Täterin geständig
Zum Drama kam es am Samstagabend um 18.30 Uhr, als ein Streit zwischen Luis C. und einer 31-jährigen Schweizerin eskalierte. Sie feuerte mehrere Schüsse auf den Brasilianer ab.
Mindestens drei Kugeln trafen ihn. Sein Nachbar Roland Steiner eilte ihm zu Hilfe: «Luis lag nackt im Gang in seinem Blut. Er röchelte, war schwer getroffen.» Doch die Reanimationsversuche bleiben erfolglos.
Die Schweizerin, die noch vor dem Wohnblock festgenommen wurde, ist mittlerweile geständig, «mehrere Schüsse» auf C. abgegeben zu haben, teilt die zuständige Staatsanwaltschaft mit. (rdd/gpr/kko)