Was für ein Abstieg. Als Präsident des Rennvereins Zürich zelebrierte Martin Gloor (45) auf der Pferderennbahn Dielsdorf ZH seine grossspurigen Auftritte. Als Millionenbetrüger muss er nun von vorne anfangen. Doch er will zurück zu seinen Wurzeln und bewirbt sich als Stallbursche.
Am Freitag kassierte der Finanzjongleur vor dem Zürcher Bezirksgericht wegen gewerbsmässigen Betrugs und Veruntreuung 4½ Jahre Gefängnis. Er hatte seine Kunden um rund 30 Millionen Franken geprellt. Elf Millionen investierte Gloor in sein Luxusleben. Edeluhren, ein Pedrazzini-Luxusboot oder ein Aston Martin Coupé (BLICK berichtete).
Bei der Befragung durch den Gerichtspräsidenten gab Gloor an, dass er nach dem Absitzen der Strafe plane, in den Pferderennsport zurückzukehren. Er wolle in einer Firma, die sich mit Pferdesportwetten befasse, tätig sein. Dies habe er bereits im letzten Sommer getan, als er rund zwei Monate, mit elektronischen Fussfesseln versehen, in Freiheit war.
Gloor ist auf der Pferderennbahn unerwünscht
Doch BLICK-Recherchen zeigen: Gloor zieht es zurück auf die Pferderennbahn Dielsdorf. «Er bewarb sich bei verschiedenen Trainern auf der Rennbahn als sogenannter Arbeitsreiter», verrät ein Insider. «Das ist nichts anderes als ein Stallbursche. Er muss am Morgen die Rennpferde und den Stall putzen und für die Jockeys die Pferde trainieren.»
Doch der frühere Präsident und ehemalige Jockey erhielt nur Absagen. «Er ist auf der Rennbahn eine Persona non grata. Eigentlich tragisch. Denn es ehrt ihn, dass er sich für diesen Job nicht zu schade ist.»
Dieser Meinung ist auch sein Strafverteidiger: «Seine Bewerbung als Stallbursche zeigt, dass er ein anderes Leben will als bisher. Deshalb sollte man ihn nun in Ruhe lassen.»