Milan Krizanek (67) nervte sich über Nachbar-Hunde
Vier Tage Knast für Frauenfurz-Attacke

Weil ihn das Bellen in der benachbarten Hundepension in den Wahnsinn treibt, hat Milan Krizanek (67) die Kläffer mit Frauenfürzen erschreckt. Und weil er die Busse nicht bezahlen kann, muss er hinter Gitter.
Publiziert: 10.07.2017 um 10:11 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:31 Uhr
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Krizanek zeigt die restlichen Frauenfürze, die er noch in seiner Wohnung hat.
Foto: Beat Michel
Beat Michel

Er ist bereits mit einem Bein im Gefängnis: der pensionierte Maschineningenieur, Carchauffeur und Wettkönig bei «Wetten, dass ..?» von 2007, Milan Krizanek (67). «Ich kann mit meinem bescheidenen AHV-Lohn die hohe Busse von 500 Franken nicht bezahlen.» Darum muss er wohl eine Ersatzfreiheitsstrafe von vier Tagen antreten.

Der Schweizer mit slowakischen Wurzeln wurde 2007 Wettkönig. Er hat versucht, einen zwölf Meter langen Doppeldeckerbus auf einer nur acht Meter breiten Brücke innert drei Minuten zu wenden. Er brauchte zwar drei Sekunden zu viel, aber die Zuschauer wählten ihn trotzdem zum Wettkönig.

Heute hat er Probleme mit der Justiz. Er wird dafür bestraft, dass er die Hunde der Nachbarin mehrmals mit je einem ganzen Strang kleiner Knallkörper erschreckt hat. Krizanek hat die Frauenfürze eingesetzt, weil ihn das Gebell in der benachbarten Hundepension «schlicht wahnsinnig» machte.

«Vor zwei Jahren begann der Terror»

«Ich bin vor fünf Jahren hier eingezogen. Eine tolle Wohnung für wenig Geld. Vor zwei Jahren begann der Terror», erzählt er BLICK. «Die Nachbarin eröffnete eine Hundepension. Seither bellt es zu jeder Tageszeit. Von frühmorgens bis spätabends.»

Wettkönig Krizanek verlor zwei Mal die Beherrschung und zündete Frauenfürze, um die Hunde der Nachbarin zu erschrecken. An welchem Datum und unter welchen Umständen – da variieren die Darstellungen von ihm und der Besitzerin der Hundepension.

Das Statthalteramt des Bezirks Dielsdorf ZH kreidet Milan Krizanek das Erschrecken von Hunden und das Abbrennen von Feuerwerk ohne Bewilligung an. Die Strafe: 250 Franken Busse und 250 Franken Gebühren. Wird die Busse nicht bezahlt, gibt es eine Ersatzfreiheitsstrafe von vier Tagen.

«Er ist der Einzige, der sich stört»

Karin Müller (56), die Besitzerin der Hundepension, leidet auch unter der Situation. «Ich habe mir hier einen Traum erfüllt. Das aggressive Gebaren des Nachbarn belastet mich. Er ist der Einzige, der sich am Bellen stört. Und ich bin die Einzige, die er attackiert. Die anderen Nachbarn mit Hunden lässt er in Ruhe.»

In dem Nachbarschaftsstreit scheint es keine Lösung zu geben. «Wenn das Bellen nicht aufhört, muss ich mir eine neue Wohnung suchen», sagt Krizanek. «Nicht ganz einfach bei dem kleinen Budget von 900 Franken für die Miete.»

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