Loris ertrunken – wie konnte das passieren?

NIEDERGLATT ZH – Baby Loris fällt samt Kinderwagen in die eiskalte Glatt. Sein Opa kann ihn wieder rausfischen, doch der Kleine stirbt. Bei dem Drama harren noch viele Fragen einer Antwort.
Publiziert: 02.04.2009 um 09:04 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:18 Uhr
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Judith B.* (28) nahm ihren vier Monate alten Sohn mit auf einen Spaziergang an der Glatt. Dort traf sie gestern nach eigenen Angaben auf eine Kollegin. Die beiden Frauen hätten einander in ein Gespräch verwickelt. Dabei habe sie ihr Baby aus den Augen verloren, erzählt Judith B. später der Polizei.

Während dem Schwatz sei Loris in seinem Kinderwagen in den eiskalten Fluss gerollt. Als sie bemerkt habe, dass der Kleine verschwunden war, habe sie sofort ihren Vater telefonisch alarmiert, der in der Nähe mit dem Velo unterwegs gewesen sei, so die Mutter.

Rettung kam zu spät

Loris Opa suchte darauf die Glatt ab. Und entdeckte den Kleinen schliesslich, wie er 1,3 Kilometer flussabwärts im Wasser trieb. Total unterkühlt konnte der Grossvater seinen Enkel aus dem Wasser fischen. Darauf flog die Rega das Baby ins Spital.

Doch für den Kleinen kam jede Hilfe zu spät: Vier Monate nach seiner Geburt schied Loris schon wieder aus dem Leben (Blick.ch berichtete).

Das Einzige, was von ihm übrig bleibt, sind Spuren auf dem Internet: Videos auf YouTube dokumentieren Loris Entwicklung, die nun zu einem jähen Ende gekommen ist.

Offene Fragen

Bei dem Drama sind noch viele Fragen offen: Warum konnte das Kind im Kinderwagen einfach so in den Fluss stürzen? Hat die Mutter die Bremsen am Kinderwagen nicht angezogen? Warum hörte weder die Mutter noch ihre Kollegin, dass der Wagen wegrollte und der Kleine in den Fluss plumpste?

Derzeit laufen die Befragungen, wie ein Sprecher der Kantonspolizei gegenüber Blick.ch erklärt. Er kann aber noch nicht sagen, ob die Kollegin von Judith B., mit der die 28-Jährige während dem verhängnisvollen Ereignis sprach, bereits befragt worden ist. (noo)

*Name der Redaktion bekannt

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