Lebensbedrohliche Fahrt
Böötler erhalten beim Höngger Wehr neue Ausstiegshilfe

Die Stadt Zürich investiert 2,6 Millionen Franken in einen neuen Holzsteg vor dem Höngger Wehr, um das Böötlen auf der Limmat sicherer zu machen. Der Gemeinderat bewilligte das Projekt mit grosser Mehrheit, trotz Kritik der SVP.
Publiziert: 06:43 Uhr
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Die Stadt baut einen langen Holzsteg, damit die Böötler rechtzeitig vor dem Höngger Wehr aus dem Wasser kommen. (Archivbild)
Foto: ENNIO LEANZA
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Damit das Schlauchbootfahren auf der Limmat nicht lebensgefährlich wird, baut die Stadt Zürich einen neuen Holzsteg vor dem Höngger Wehr. Das Stadtparlament hat am Mittwoch 2,6 Millionen dafür bewilligt. Die SVP kritisierte einmal mehr den «Züri-Finish».

Mit 108 Ja bei 12 Nein bewilligte der Gemeinderat einen 35 Meter langen und 6 Meter breiten Holzsteg vor dem Wehr. Damit können mehrere Böötler gleichzeitig auswassern.

Nach einigen Metern zu Fuss können die Hobby-Kapitäne ihren Gummi-Flamingo oder ihre Luftmatratze dann unterhalb des Wehrs wieder einwassern und die Fahrt Richtung Dietikon fortsetzen. Geplant sind auch mobile Toiletten und eine Entsorgungsstelle.

Bereits seit Juni 2022 gibt es vor dem Wehr eine Treppe und einen Steg. Wegen der grossen Beliebtheit des Böötlens wird es auf diesen Ausstiegshilfen jedoch immer wieder gefährlich eng.

Kritische Stimmen

Die FDP stimmte zwar für die Ausstiegshilfe, bezweifelte aber, dass der Steg wirklich viel zur Sicherheit beitragen wird. Auch damit werde «Darwin gnadenlos zuschlagen», wenn die Leute betrunken seien. Aber es sollten natürlich alle, die ihre Eigenverantwortung wahrnehmen würden, sicher vor dem Wehr auswassern können.

Nein-Stimmen kamen am Mittwoch einzig von der SVP. «2,6 Millionen für ein paar Holzbrettchen», enervierte sich Stephan Iten. Das sei wieder ein typischer Fall von «Züri-Finish».

Sein Parteikollege Stefan Urech mag das Zürcher Sommerhobby generell nicht. An der Limmat seien die Fischreiher längst durch aufblasbare Flamingos ersetzt worden. «Das verträgt sich doch nicht mit der Biodiversität.» Er staune darüber, dass die Linken das gut fänden.

Baustart ist im Frühling 2026. Fertig ist der Steg voraussichtlich im September, also erst nach der kommenden Boots-Saison.

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