Lehrling Marco C.* (19) könnte Corona haben. Der Stift sitzt in der Schule neben einem Gspänli, das positiv auf das Virus getestet wurde. Als Marcos Unternehmen davon erfährt, weist es ihn an, nach Hause zu gehen und sich sofort testen zu lassen. Marco gehorcht, bespricht kurz mit seiner Mutter was er tun soll und begibt sich zum Spital Limmattal in Schlieren.
Dort ist ein Corona-Testcenter vor dem Eingang aufgebaut, wie es in vielen Spitälern der Fall ist. Marco ist gegen sechs Uhr Abend am Donnerstag vor dem Zelt und bittet darum, getestet zu werden.
Zu Hause isoliert
Marco muss unverrichteter Dinge wieder abreisen. Denn vor Ort erfährt er, er sei zu spät. Tests würden erst am nächsten Morgen ab 9 Uhr wieder gemacht. «Schläft das Virus in der Nacht etwa?», fragt Marco verunsichert. Schliesslich möchte er niemanden anstecken. Doch was er nun am besten tun soll, weiss er nicht. Vom Spital gibt es keine Anweisungen. «Es hiess nur, ich soll am nächsten Tag wiederkommen», sagt Marco.
Also geht er nach Hause, bespricht sich mit seiner Familie, isoliert sich. Am Freitag kann Marco den Corona-Test schliesslich durchführen lassen.
Nur Notfall rund um die Uhr geöffnet
Wie das Spital Limmattal auf Anfrage erklärt, besteht ein Leistungsauftrag der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich, die Testzentren an sieben Tagen in der Woche jeweils für 7,5 Stunden zu betreiben. Die Teststrasse des Spitals Limmattal sei entsprechend der Vorgabe täglich von 9 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet.
Spital-Sprecher Stefan Strusinski: «Bei Personen, welche in unserem Corona-Testzentrum einen Test durchführen lassen, handelt es sich nicht um Notfallpatienten – deswegen die eingeschränkten Öffnungszeiten.» Zudem sei Marco asymptomatisch gewesen und habe keine Beschwerden gehabt. Symptomatischen Patienten, welche über entsprechende Beschwerden verfügen, stehe der Notfall selbstverständlich an sieben Tagen rund um die Uhr zur Verfügung. (vof)
* Name geändert