Die Freude in Zürich war gross, als im Februar 2011 bekannt wurde, dass der Prime Tower auf dem Dach eine Aussichtsplattform erhalten soll. Die Stadt hatte dafür grünes Licht gegeben. Die Aussicht unter freiem Himmel von dem mit 126 Metern höchsten Gebäude der Schweiz wäre fantastisch.
Doch immer wieder vertröstete die Bauherrin Swiss Prime Site die Bevölkerung. Zuletzt hiess es diesen Februar, die Terrasse könne frühestens im Sommer 2012 eröffnet werden.
Nun stellt sich aber heraus: Swiss Prime Site hat der Dachterrasse still und heimlich eine Absage erteilt. «Aus wirtschaftlichen Überlegungen haben wir dieses Vorhaben zurückgestellt», sagt Mediensprecherin Nicole Stamm auf Anfrage von Blick am Abend.
«Für die nächsten Jahre sicher kein Thema»
«Swiss Prime Site»-Anlagechef Peter Lehmann ergänzt: «Das heisst, dass der Bau der Terrasse für die nächsten paar Jahre für uns sicher kein Thema sein wird.»
Das Projekt sei für Swiss Prime Site nicht interessant: «Wir müssten viele Bedingungen, wie etwa die feuerpolizeilichen Bestimmungen und den behindertengerechten Ausbau, erfüllen. Das Resultat würde diesen Aufwand nicht rechtfertigen», sagt Lehmann. Schon heute sei man mit der Bewältigung der rund 1200 Restaurant-Gäste pro Tag am Anschlag.
Zudem sei das ganze logistisch ein Kraftakt: Die Besucher dürften laut der Stadt nur in kleinen, geführten Gruppen aufs Dach, und das wiederum nur bei idealen Wetterbedingungen. «Das müssten wir dann jeweils erklären.»
Zurückgebaut werden muss nichts: Obwohl das Gebäude seit Dezember eingeweiht ist, hatte man noch gar nicht damit begonnen, die Bedingungen des Hochbaudepartements zu erfüllen.