Mit diversen Berichten über die Fanszenen von GC und dem FCZ hat «Tages-Anzeiger»-Journalistin Rafaela Roth offenbar den Zorn einiger gewaltbereiter Ultras auf sich gezogen: Um 1.30 Uhr in der Nacht auf Dienstag – kurz nach Online-Veröffentlichung eines Textes über die Auswüchse der Gewalt von FCZ-Ultras gegen GC-Anhänger in der Stadt – haben Unbekannte einen Stein durch das Fenster ihrer Haustür geworfen.
Für die 30-Jährige ist klar, dass die Attacke ihr gegolten hat. Es sei nicht das erste Mal, dass einige Anhänger unmittelbar nach Artikeln, welche die Gewalt thematisierten, ihrem Unmut freien Lauf liessen. «Mittels Sprayerei am Nachbarhaus wurde ich im letzten Winter ziemlich deutlich aufgefordert, künftige Berichte über die Fan-Gruppierungen zu unterlassen», erklärt Roth gegenüber BLICK.
Nach dem erneuten Ereignis prüft sie mögliche rechtliche Schritte mit der Rechtsabteilung des Verlags. Doch Roth betont: «Die Drohungen bestätigen die Berichterstattung. Wirken werden sie nicht. Dafür sind Meinungs- und Pressefreiheit ein zu hohes Gut!» Dass versucht wird, Journalisten mit solchen Aktionen mundtot zu machen, sei gerade in einer Demokratie inakzeptabel. «Es gibt Dinge, die sind wichtiger als Fussball.» (cat)