Jeton-Scherz?
So geht der Jugendschutz in Rauch auf

WINTERTHUR ZH – Blick.ch-Leser Hans Hunger* besucht ein Restaurant. Auf dem Zigaretten-Automat findet er eine Schale mit Jetons, die Raucher eigentlich beim Personal beziehen müssten.
Publiziert: 11.08.2009 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:27 Uhr
Von Raphael Diethelm

«Das Lokal ist eher vornehm», sagt Hunger zu Blick.ch. Den Namen des Restaurants in Winterthur will er aber nicht nennen. «Man kennt mich hier», so der regelmässige Gast. Und man habe ihn wohl auch gesehen, wie er mit dem Handy im Gang fotografierte.

Denn an dem «unbeobachteten Ort» steht der Zigarettenautomat. Vermutlich seit Jahren. Neu ist – auch für Hunger – eine Schale voller glänzender Jetons auf der Kiste. Diese brauchts im Kanton Zürich seit dem 1. Juli neben dem nötigen Münz, um Zigaretten zu beziehen.

So will es das neue Jugendschutzgesetz. Die Idee dahinter: Für alle frei zugänglichen Automaten muss beim Personal ein Jeton geholt werden. Jugendliche müssen sich allenfalls ausweisen, denn an unter 16-Jährige dürfen keine Zigis mehr verkauft werden.

«Und wo ist hier der Jugendschutz?» Das fragt sich Leserreporter Hunger in seinem Restaurant zu Recht. Zürcher Gastrobetrieben mit Automaten ohne Jeton-System und solchen, die Zigaretten weiterhin an zu junge Leute verkaufen, droht eine Busse.

*Name geändert

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