Über zwanzig Kastenwagen und ein Panzerwagen fahren am Montagabend um kurz vor 23 Uhr durchs Zürcher Langstrassenquartier. Mit Blaulicht braust die Kolonne über die Strassen. Die Beamten sind nicht etwa für einen grossen Einsatz unterwegs, sondern zum Vergnügen. Der Hintergrund der Blaulicht-Party: Die Verabschiedung eines Kollegen, der in Rente geht.
Damit nicht genug: Die spezielle Sause war nicht mit der Zentrale abgesprochen. «Die Aktion war bestimmt gut gemeint. Aber in diesem Umfang geht das nicht. Und ohne Genehmigung erst recht nicht», sagt Judith Hödl von der Stadtpolizei Zürich zur «NZZ».
Party war «deutlich überdimensioniert»
Der Beamte, der von den Kollegen so feierliche verabschiedet wurde, sei über 30 Jahre bei der Polizei gewesen. Wie viele Beamte tatsächlich in der Kolonne unterwegs waren, bleibt unklar. Hödl macht dazu keine Angaben.
Nur so viel ist sicher: Die Blaulicht-Party hat ein Nachspiel. Interne Abklärungen sind bereits im Gang. Schliesslich sei das Ganze «deutlich überdimensioniert gewesen», so die Sprecherin zur «NZZ». Gleichzeitig beteuert Hödl aber, dass die Polizisten natürlich stets bereit gewesen wären, falls es zu einem wirklichen Einsatz gekommen wäre. Künftige Blaulicht-Partys sollten trotzdem nicht mehr stattfinden. (jmh)