Hunderte wollten am Freitagabend eine Party auf der Strasse feiern und protestieren gegen die sogenannte Gentrifizierung, die Stadtaufwertung, die billigen Wohnraum und Gewerberäume verdrängt und durch schicke und teure Lokale und Wohnungen ersetzt.
Viele wollten deshalb einfach unter dem Slogan «Reclaim the Streets» auf der Strasse feiern und wurden damit zu Komplizen von gewalttätigen Chaoten. Diese zerstörten Schaufenster, verschmierten Fassaden, griffen Polizisten mit Steinen und Fackeln an (Blick.ch berichtete). Doch wer sind diese Leute, die nur blinde Zerstörungswut kennen?
Die Polizei schrieb in ihrer Medienmitteilung, dass nach dem Saubannerzug ein «Bekennerschreiben der linksautonomen Szene» veröffentlicht wurde. Tatsächlich haben die «Reclaim the Streets»-Kundgebungen ihren Ursprung in linksalternativen Kreisen wie die Hausbesetzerszene.
«Sie nehmen Tod von Polizisten in Kauf»
Darunter sind aber zahlreiche Wirrköpfe, Militante, die ideologisch so verblendet sind, dass sie auch Todesopfer in Kauf nehmen, wie Extremismus-Experte Samuel Althof auf «Tele Züri» sagt. «Es geht immer grundsätzlich gegen den Staat. Er ist das Feindbild und damit auch die Polizei. Die Leute nehmen in Kauf, dass ein Polizist stirbt. Der Polizist ist wie ein funktionierender Gegenstand, der zerstört werden kann. Man überlegt sich nicht, welches Leid entstehen kann.»
Im Internet tauchten auch Gerüchte auf, wonach Hooligans des FCZ hinter der Randalle stecken. Dazu passt auch, dass teilweise «FCZ» an die Wände geschmiert wurde oder «ACAB», was «All Cops Are Bastards» heisst und bei Fussballfans beliebt ist.
In der Vergangenheit hatten sich auch schon gewalttätige Fan-Gruppierungen wie «Kreis 4» den Krawallen von Linksextremen in Zürich angeschlossen und mitgewütet. Auch dieses Mal seien solche Chaoten beteiligt gewesen, sagt ein Insider zu Blick.ch. Diese seien so brutal, dass sie sogar aus der Südkurve des FCZ ausgeschlossen wurden.
Ein anderer Insider meint aber gegenüber Blick.ch: «Organisiert haben die Krawalle Kommunisten und der revolutionäre Aufbau. Darunter hat es Fans des FCZ. Diese Kreise überschneiden sich in Zürich.»
Ziele waren kein Zufall
Laut dem Insider waren die Krawalle minutiös geplant. «Es fanden im Vorfeld zahlreiche Sitzungen statt. Auch die Ziele, die angegriffen wurden, waren nicht zufällig, sondern geplant. Es wurde alles angegriffen, das nach Aufwertung aussah.» Dazu gehörten neben den üblichen Zielen wie Banken und Autos auch neue hippe Restaurants und Kleiderläden.
Wie gewalttätig die Demonstranten eingestellt waren, zeigen auch zwei Flyer, die im Internet aufgetaucht sind. «Heute Abend haben wir die Möglichkeit unsere Wut auf die eigentlichen Gewalttäter zusammenzubringen auf auf verschiedenste Weise auszudrücken; ob wildes Tanzen, farbige Fassaden oder fliegende Steine gegen die Wachhunde und Verantwortlichen des Status Quo», heisst es darin.
Verstärkung aus dem Ausland?
Unter den vier verhafteten Chaoten ist auch ein Engländer. Haben die Schweizer Chaoten etwa Verstärkung aus dem Ausland geholt? Für Extremismus-Experte Althof durchaus möglich. Der revolutionäre Aufbau sei international sehr gut organisiert und könne schnell Leute mobilisieren. (sas)