Knapp zwei Wochen lang versteckten Unbekannte in der Stadt Zürich zahlreiche Couverts mit Geld. Eine Schnitzeljagd der besonderen Art nahm ihren Lauf. Über Twitter wurden unter dem Hashtag #glueckistteuer Hinweise geteilt, wo sich die heiss begehrten Geld-Couverts finden lassen.
«Wir wollen zeigen, dass Geld etwas ist, das man nicht nur horten, sondern auch weggeben kann», sagten die anonymen Aktivisten dem BLICK Ende März noch. Doch jetzt haben die Initianten per Facebook-Post den wahren Grund des Geldregens verraten.
Soziales Experiment
Kein wohltätiger wohlhabender Manager steckt hinter dieser Aktion, sondern eine Gruppe von Studenten, Schülern und Lehrlingen. Sie plädieren für mehr Menschlichkeit in der Welt. Die Jagd nach dem Geld mache den Menschen skrupellos und blind für Mitgefühl, so die Botschaft der Weltverbesserer.
«In den letzten anderthalb Wochen seid ihr dem Geld hinterhergerannt und habt euch gestern sogar darum gerauft. Genau das war der Sinn der Aktion #glueckistteuer», heisst es auf Facebook.
Das Geld für ihr Experiment kam aus der eigenen Tasche. «Die Aktion haben wir selbst finanziert. Wir haben einen Grossteil unseres Vermögens investiert, um einen Unterschied zu machen.»
Geldregen für den guten Zweck
Einerseits verurteilen die Aktivisten das Geld, andererseits konnte sie mit den Couverts auch Bedürftigen helfen und Gutes tun. Doch mit ihrem Bekenner-Schreiben will die Gruppe die Aktion nicht enden lassen. Dafür soll es ein grosses Finale geben.
«Wir werden an allen Anwesenden, die uns versichern, dass sie das Geld für ihr Glück brauchen 10er-Noten verteilen. Nicht weil wir zu viele davon besässen, nein, sondern weil es andere gibt die es dringender für ihr Glück brauchen als wir. Wir urteilen nicht, wer ihr seid sind, ob arm oder reich.»
Stattfinden wird der Geldregen um 14 Uhr auf dem Paradeplatz ZH. Gleichzeitig ruft die Gruppe dazu auf sich ihnen anzuschliessen und selber Geldgeschenke zu verteilen.
Wie viele Menschen sich morgen auf dem Paradeplatz versammeln werden, bleibt abzuwarten. Die Jagd nach den Couverts war zumindest ein Erfolg. (jmh)