Heinz Wahrenberger geht nach Nummer 50 in Pension
Sein letzter Böögg chlöpft so laut wie noch nie

Heinz Wahrenberger (76) hat seinen 50. Böögg fertig gebaut. Heute Morgen setzte er ihm zum letzten Mal den Böller-Kopf auf. Dabei kommen vier zusätzliche Böller zum Einsatz.
Publiziert: 13.04.2015 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:31 Uhr
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Wehmut verspüre er keine, sagt Heinz Wahrenberger (76) heute Morgen zu den versammelten Journalisten auf dem Sechseläuteplatz. Alle Kameras sind auf ihn gerichtet – doch Wahrenberger fühlt sich dabei sichtlich unwohl.

«Ich bin ja nächstes Jahr auch wieder dabei», sagt er, etwas verständnislos, warum solch einen Rummel um seine Person gemacht wird.

Anleitung übergeben, Stift angelernt

Aber nächstes Jahr wird er den Böögg nicht mehr selber bauen. Nach fünfzig Jahren ist Schluss damit. Ab jetzt übernimmt «Lehrling» Lukas Meier (43), der schon seit sieben Jahren in der Werkstatt tatkräftig mit anpackt.

«Ich habe ihm alles gelehrt und er macht das auch sehr gut», sagt Wahrenberger. Sogar eine Bauanleitung haben er erstellt und dem Nachfolger übergeben. «Aber ich bin nächstes Jahr schon noch in der Nähe, wenn er am bauen ist. Ich kann ihm assistieren.»

Krone über dem Hut

Wahrenberger hat sich für seinen letzten Böögg etwas einfallen lassen. Der berühmte Schneemann trägt über dem Korb, der als Hut dient, für einmal eine grosse glänzende Krone. Schliesslich hat die Zunft zum Widder Heinz Wahrenberger zum Jubiläum die Ehrenmitgliedschaft versprochen.

Und: «Ich habe zufällig noch vier grosse Böller gefunden und sie zusätzlich im Kopf eingebaut. Es chlöpft dann vielleicht ein paarmal etwas lauter als sonst», sagt Wahrenberger.

Mit Extraladungen Sprengstoff hatte Wahrenberger aber nicht immer gute Erfahrungen. Einmal hatte er so viel geladen, dass es dem Böögg gleich den Kopf wegsprengte und dieser brennend ins Publikum rollte. Verletzt wurde zum Glück niemand. Das Jahr darauf trug der Böögg aber einen Sturzhelm. (ct)

Wie lange brauchte der Böögg dieses Jahr, bis sein Kopf explodiert? Verfolgen Sie das Sächseleuten live auf Blick.ch mit. Um 18 Uhr wird der Scheiterhaufen angezündet.

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