«Schockierend! Fühle mich sofort zurückversetzt»
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Anwohner in Elgg verunsichert:«Schockierend! Fühle mich sofort zurückversetzt»

Hat der Feuerteufel in Elgg ZH erneut zugeschlagen?
«Die Stimmung ist angstgeladen»

Erneut hat es in Elgg im Kanton Zürich gebrannt. Diesmal hat es einen Schopf getroffen. Der Brand reiht sich in eine Serie ein.
Publiziert: 28.04.2024 um 11:14 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2024 um 17:19 Uhr
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Wegen des Schopfbrandes zogen Rauchschwaden über das angrenzende Feld.
Foto: Legena Reto

Ein Schopf, in dem Holzschnitzel gelagert wurden, ist in der Nacht auf Sonntag in Elgg ZH abgebrannt. Die Kantonspolizei Zürich vermutet als Ursache Brandstiftung. Die Ermittlungen seien nun in Gang und die Spurensuche aufgenommen worden, wie die Kantonspolizei auf Anfrage von Blick bestätigt.

Beim Schopf handelt es sich um ein freistehendes Gebäude eingangs des Fahrenbachtobels. Die gegen 1 Uhr alarmierte Feuerwehr Eulachtal habe den Brand rasch unter Kontrolle bringen können, hiess es in einer Mitteilung der Kantonspolizei. Sie habe auch einen Teil der Holzschnitzel aus dem Schopf ins Freie bringen können.

Die Löscharbeiten erwiesen sich dennoch als aufwendig. Es hätten sich immer wieder neue Glutnester gebildet, teilte die Kantonspolizei mit. Der Schopf sei deswegen mit einem Kran fast vollständig abgebrochen worden.

Gemeindepräsidentin traf auf Dorfrunde nur wenige Bewohner an

Bereits an der Brandstelle war auch Gemeindepräsidentin Ruth Büchi-Vögeli (62). «Ich war am Morgen früh dort, aber da war natürlich noch nichts Genaueres bekannt», sagt sie zu Blick. Sie habe auch in der Zwischenzeit nichts von neuen Ermittlungserkenntnissen gehört.

Klar sei jedoch, dass der erneute Brand nicht spurlos an der Bevölkerung vorbeigeht. «Die Stimmung ist angstgeladen» so Büchi-Vögeli, die am Sonntagnachmittag eine Dorfrunde gemacht hat, um mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zu sprechen. «Ich habe allerdings sehr wenige angetroffen und die meisten wussten noch gar nicht, dass es wieder gebrannt hatte», sagt Büchi-Vögeli. Die Bewohner seien aber schockiert gewesen, als sie die Nachricht von der Gemeindepräsidentin erhalten hätten.

Am Freitag liess die Gemeinde Elgg verlauten, dass die Strassenlaternen bis auf Weiteres die ganze Nacht über angeschaltet bleiben. Falls es sich beim jüngsten Brand tatsächlich um Brandstiftung handeln sollte, scheint die Massnahme wenig gebracht zu haben. «Das Licht dient hauptsächlich dazu, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken. Ich habe dazu positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten», so Büchi-Vögeli. 

Weitere Massnahmen, um einen potenziellen Feuerteufel abzuschrecken, seien derzeit aber nicht geplant. «Wir sind in engem Kontakt mit der Polizei. Auch die Beleuchtung hatten wir mit der Polizei abgesprochen. Von unserer Seite können wir nicht mehr machen.»

Drohnenaufnahmen zeigen abgebrannten Schopf
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Brandstiftung vermutet:Drohnenaufnahmen zeigen abgebrannten Schopf

Böse Erinnerungen

Die genaue Ursache des Brandes war am Sonntagvormittag noch nicht geklärt. Brandstiftung stehe jedoch im Vordergrund, teilte die Kantonspolizei mit. Entsprechende Ermittlungen seien aufgenommen worden. Bereits am 16. März und am 16. April hatte es in Elgg gebrannt.

Böse Erinnerungen werden wach. Denn die Gemeinde mit rund 5000 Einwohnern hat eine leidvolle Geschichte mit dem Feuer. 1876 zerstörte ein Grossbrand das halbe Städtchen – 42 Wohnhäuser und 47 Wirtschaftsgebäude. Und in den Jahren 2010 und 2011 erschütterte eine Serie mit über 30 Bränden die Elgger. Ein freiwilliger Feuerwehrmann gab 2013 vor Gericht dann 19 Brandstiftungen zu.

(SDA/dmo/ced)

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