Hasch-Jesus-Prozess: Kind vorsätzlich getötet

Lea K.* muss 10 Jahre ins Gefängnis

Lea K.* (27) schüttelte die kleine Gabriela (†4) so fest, dass das Mädchen am nächsten Tag an ihren Schädel-Hirn-Verletzungen starb. Bei ihrem Tod 2006 wog die kleine Gabriela nach qualvollen Kindheitsjahren noch 12 Kilo.

Vor wenigen Minuten spach das Bezirksgericht Pfäffikon das Urteil gegen Lea K: Die Ex-Freundin des Hasch-Jesus Mark W.* (45 ) wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Staatswanwalt Ulrich Weder hatte vor der Urteilsverkündung wegen Fluchtgefahr Sicherheitshaft für die Angeklagte beantragt. Dieser Antrag wurde stattgegeben und ein Zivilpolizist verhaftete Lea K. direkt nach der Urteilsverkündung vor dem Bezirksgericht in Pfäffikon.

75`000 Franken an überlebende Tochter

Lea K. wird wegen vorsätzlicher Tötung und mehrfacher schwerer Körperverletzung schuldig gesprochen. Mit dem Urteil folgte das Gericht weitgehend dem Antrag der Anklage. Staatsanwalt Ulrich Weder hatte eine Bestrafung mit 16 Jahren Freiheitsentzug gefordert. Die Beschuldigte habe den Tod des Kindes zwar nicht gewollt, aber doch in Kauf genommen, argumentierte er.

Zusammen mit Mark W., der im Dezember zusammen mit seiner Jüngerin Barbara N.* zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt wurde, muss Lea K. zudem der Schwester der getöteten Gabriela (†4) 75`000 Franken bezahlen, weil diese in der Wohngemeinschaft mehrfach körperlich missbraucht wurde.

Zusätzlich dazu muss Lea K. der überlebenden Schwester Salome (heute 13) 30`000 Franken für den Verlust ihrer kleinen Schwester bezahlen.

Hasch-Jesus und Jüngerin schon verurteilt

Lea K. war die Freundin des im Dezember verurteilten Hasch-Jesus Mark W. (45). Sie lebte mit dem Sekten-Guru, dessen beiden Kindern und der zweiten Jüngerin Barbara N. (63) in einer Wohngemeinschaft in Wila ZH. Auch Barbara N. wurde letzten Winter zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. (dam/jes)

*Namen der Redaktion bekannt