Einsturzgefahr nach Brand beim Zürcher HB zu gross
Dürfen Ermittler die Ruine nie betreten?

Nach dem Grossbrand am Bahnhofplatz ist erneut ein Mottbrand entstanden. Ein Drohnen-Video zeigt das Ausmass des enormen Schadens. Experten mussten das Haus sichern.
Publiziert: 25.08.2018 um 02:43 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:21 Uhr
So sieht die Brandruine von oben aus
1:33
Nach Grossbrand beim HB Zürich:So sieht die Brandruine von oben aus
In der Nacht auf Samstag um 2.10 Uhr seien mehrere, laute Explosionen zu hören gewesen. Dies berichten BLICK-Leserreporter.
Foto: BLICK-Leserreporter
1/32

+++ Liebe Leserinnen und Leser, dieser Text wird nicht mehr weitergeführt. Sie finden alle Aktualität oben im Ticker+++

In unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof Zürich kam es am Samstagmorgen um etwa 2.10 Uhr zu mehreren Explosionen. BLICK-Leserreporter berichten von einem Brand, der in der ganzen Stadt Zürich zu sehen sei. Die Stadtpolizei Zürich bestätigte auf Anfrage von BLICK den Brand.

Die Wucht der Explosion war heftig: «Trümmer wurden bis zu 200 Meter weit geschleudert», sagt Marco Cortesi, Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, zu BLICK. «Es handelte sich um den oberen Teil einer Gasflasche, sie spickte bis auf die Bahnhofstrasse».

Gelände gesperrt wegen Einsturzgefahr

Das Gelände wurde grossräumig evakuiert. Stadtpolizei und Feuerwehr sind weiterhin mit einem Grossaufgebot vor Ort. Der Tram- und Busverkehr zwischen dem Hauptbahnhof und Central bleibt stark beeinträchtigt. Der Grund: «Durch den Brand herrscht erhöhte Einsturzgefahr», sagt Ivo Bähni, Sprecher von Schutz & Rettung, zu BLICK. So bittet die Stadtpolizei Zürich «alle Verkehrsteilnehmende die Innenstadt grossräumig zu umfahren».

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Es bleibt weiterhin unklar, ob beim Brand jemand verletzt wurde. Aber: «Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Hinweise auf Verletzte», so Bähni. Es sei auch noch unklar, ob das Gebäude unbewohnt war. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei und Staatsanwaltschaft liegen keine konkreten Hinweise für ein Delikt vor. In der betroffenen Liegenschaft werden seit mehreren Monaten Bauarbeiten durchgeführt.

Die Verbindungsunterführung vom Landesmuseum zur Rudolf-Brun-Brücke wird wegen einer erhöhten Einsturzgefahr des betroffenen Gebäudes bis auf Weiteres gesperrt bleiben. Es ist auch damit zu rechnen, dass der öffentliche Verkehr im Bereich des Hauptbahnhofs tangiert sein wird. Der Coop an der Bahnhofbrücke bleibt wegen der Einsätze der Rettungskräfte bis auf Weiteres geschlossen.

Polizist erlitt Hörtrauma

Die Rettungskräfte seien derzeit daran, das Haus weiter abzusuchen. Bei der Explosion erlitt ein in der Nähe des Gebäudes stehender Polizist ein Hörtrauma, welches im Laufe des Tages medizinisch abgeklärt wird.

Es brannte im Gebäude Bahnhofplatz 1 & 2: Das Gebiet beim Hauptbahnhof ist weiträumig abgesperrt.

Die grössten Flammen konnte man in der Zwischenzeit löschen, so Bähni. «Aber wir kämpfen weiterhin gegen einzelne Glutnester.» Das Feuer sei aber grundsätzlich «unter Kontrolle». Das Haus wurde durch den Brand weitgehend beschädigt. Teile des Gebäudes seien eingestürzt. «Der Sachschaden wird immens ausfallen», schätzt Bähni ein.

«Leute sind schockiert»

Ein BLICK-Leserreporter vor Ort schildert, wie er den Moment der Explosion erlebt hat. «Ich kam gerade mit dem Taxi vor meinem Hotel bei Zürich Central an, als sich im Gebäude gegenüber eine enorme Explosion ereignete.» Das Ober- und Dachgeschoss sei sofort komplett in Flammen gestanden.

Beim betroffenen Gebäude handelt es sich um das Geschäft von der Firma Data Quest AG. Der lizenzierte Apple-Reseller verkauft und repariert im Laden iPhones und andere Geräte des kalifornischen Smartphone-Herstellers.

Die genaue Ursache des Grossbrandes ist noch unklar. In diesem Zusammenhang sucht die Stadtpolizei Zürich Personen, die vor dem Brandausbruch am Bahnhofquai um zirka 2.15 Uhr verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Sie werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0444 117 117 bei der Stadtpolizei zu melden. (nim/szm)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?