Geschäftsleiter eines Stadtzürcher Badirestaurants packt aus
Badigäste klauen Geschirr und zahlen Essen nicht

Essen wird nicht bezahlt, Geschirr verschwindet: Ein Geschäftsleiter eines Stadtzürcher Badirestaurants packt über vergessliche Gäste aus.
Publiziert: 21.08.2019 um 10:38 Uhr
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Das Restaurant Vrenelisgärtli im Freibad Heuried. Laut dem Geschäftsleiter haben innert zwei Stunden 91 Badigäste vergessen, ihr Essen zu bezahlen.
Foto: Stadt Zürich

Dicke Post im Sportzentrum Heuried: In dieser Stadtzürcher Badi können sich Badigäste im Restaurant Vrenelisgärtli selber das Essen holen. Offenbar vergessen einige Kunden dabei das Portemonnaie. Das Selbstbedienungsrestaurant habe an gut frequentierten Tagen einen «viel zu hohen Warenaufwand», sagt Geschäftsleiter Jörg Kümin gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Teils fahre man gar Defizite ein.

Kümin wollte es deshalb genau wissen und beobachtete an einem schönen Sommertag mit über 4000 Badigästen während zwei Stunden die Situation im Restaurant. Er zählte dabei 91 Besucher, die etwas zu Essen geholt haben, aber anschliessend nicht bezahlt hätten – auch nicht nachträglich.

Sogar eine vierköpfige Familie sei dabei gewesen. Diese habe Essen im Wert von 120 Franken auf den Tablets gehabt – ohne einen Rappen dafür zu bezahlen. Insgesamt seien ihm so rund 1400 Franken Einnahmen entgangen. 

Gäste werfen Geschirr in den Müll

Kümlin nennt als Teil des Problems die Zugänge: «Man kann den Selbstbedienungsbereich durch drei Zugänge betreten und wieder verlassen – auch ohne dabei an der Kasse vorbeizumüssen.» Als Reaktion auf die vergesslichen Gäste habe er eine zweite Kassenstation montieren lassen. Zudem sollen Schwenktüren montiert werden, die für eine bessere Signalisation sorgen.

Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Offenbar klauen die Badigäste auch Geschirr! Kümlin stellte fest, dass der Bestand an Porzelangeschirr immer weniger wurde. Manche Gäste hätten es einfach im Müllcontainer entsorgt, anstatt es stehen zu lassen oder zurückzubringen. Andere wiederum stockten wohl ihren eigenen Bestand an Porzelangeschirr auf.

Kümlin rechnet vor: Allein der Verlust des Porzellans koste mehrere Hundert Franken pro Tag. Seine Lösung: rezyklierbares Einweggeschirr. (nim)

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