Besorgte Bürger der Gemeinde Gossau ZH haben sich Anfang Woche mit einem anonymen Brief an das Newsportal «Züriost» gewandt. Darin lieferten sie Hinweise dafür, dass sich Mitarbeiter der Abfallsammelstelle unrechtmässig an Kupfer bereichern würden. Es sei mehrfach beobachtet worden, dass diese Kupferkabel vom Elektroschrott trennten und selber einsteckten.
Auf der Sammelstelle knipsten die selbst ernannten Detektive die Beweisfotos und knackten dafür sogar einen Schrank, in dem das Diebesgut versteckt war. Gegen die Mitarbeiter der Sammelstelle laufen nun interne und polizeiliche Ermittlungen, bestätigt die Polizei dem «Zürcher Oberländer».
Die Polizei rät von so einem Vorgehen ab
Die stellvertretende Gemeindeschreiberin Jennifer Graf sagt zu BLICK: «Für Hinweise von Einwohnern sind wir stets sehr dankbar. Diesen gehen wir jeweils auch gewissenhaft nach. Daher erstaunt es uns, dass diese Beobachtungen der Gemeinde nicht direkt gemeldet wurden.»
Wer die Hobby-Detektive sind und wie sie in die Räumlichkeiten der Abfallsammelstelle gelangen konnten, ist bislang unklar. «Fakt ist, dass die Sammelstelle jeweils ausserhalb der Öffnungszeiten geschlossen ist», sagt Jennifer Graf.
Auch wenn die Beweise der Hobby-Detektive die Straftat aufdecken konnte, rät Sprecher Florian Frei von der Kantonspolizei Zürich von so einem Vorgehen ab: «Wer eigene Nachforschungen anstellt und dabei fremde Schlösser knackt, kann sich der Sachbeschädigung und allenfalls weiterer Straftaten schuldig machen.»
Die Mitarbeiter die das Kupfer gestohlen haben, werden mit einem blauen Auge davon kommen. Grund: Der entstandene Schaden liegt bei unter 100 Franken. Nach Aussagen der Gemeinde Gossau ZH werden deshalb lediglich disziplinarrechtliche Schritte eingeleitet. Im Wiederholungsfall gelte aber die Null-Toleranz. (bra)