Freundin totgeprügelt
Killer von Olga T. (†44) muss 16 Jahre hinter Gitter

Der einstige Freund von Olga T. soll auch ihr Killer sein. Davon ist das Bezirksgericht Meilen ZH überzeugt. Im Urteil vom Dienstag verurteilte es den Polen Patryk R. zu einer langen Knaststrafe und Landesverweis.
Publiziert: 07.12.2021 um 15:26 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2021 um 15:38 Uhr
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Im März 2020 starb Olga T. nach einem heftigen Streit.
Foto: zVg

Das Bezirksgericht Meilen ZH hat am Dienstag einen 48-jährigen Patryk R.* zu einer 16-jährigen Freiheitsstrafe wegen Mordes verurteilt. Das Gericht bezweifelte nicht, dass der Beschuldigte im März 2020 in Hombrechtikon ZH seine 44-jährige Freundin Olga T.* totgeprügelt hat.

Nach Absitzen der Strafe muss der Pole die Schweiz verlassen. Das Gericht ordnete eine 15-jährige Landesverweisung an. Dem zur Tatzeit 14-jährigen Sohn des Opfers sprach es eine Genugtuung von 50'000 Franken zu. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, es kann ans Obergericht des Kantons Zürich weitergezogen werden.

Verteidigung plädierte auf Freispruch

Für seinen Entscheid konnten sich das Gericht einzig auf Indizien stützen. Diese überzeugten die Richterinnen und Richter von der Schuld des mehrfach wegen Gewaltdelikten vorbestraften R. Es folgte mit seinem Urteil weitgehend den Anträgen der Anklage. Der Staatsanwalt hatte in der Hauptverhandlung am 4. Oktober eine Freiheitsstrafe von 18 Jahren gefordert.

Der beschuldigte Patryk R. bestreitet die Tat. Seine Verteidigerin plädierte denn auch auf vollumfänglichen Freispruch, umgehende Haftentlassung und Entschädigung für die ungerechtfertigte Haftzeit. In ihrem Plädoyer monierte sie Voreingenommenheit der Ermittler.

Olga T. starb nach schweren Hirnverletzungen

Am frühen Abend des 3. März 2020 war das stark alkoholisierte Paar in seiner Unterkunft, einem ehemaligen Gasthof in Hombrechtikon, aneinandergeraten. Olga T. wollte sich offenbar von ihrem Freund trennen. Das mochte er nicht hinnehmen. Mit Fäusten und Füssen traktierte Patryk R. sie aufs Brutalste.

R. rief selbst die Rettungskräfte an, welche den Kreislauf der Verletzten zwar wieder in Gang bringen konnten. Ihr Hirn war jedoch bereits irreversibel geschädigt. Am folgenden Tag starb Olga T. im Spital. (cat/SDA)

*Namen geändert

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