Die Anzeige auf dem Immo-Portal «Homegate» sticht heraus: Allein das Bauland des angebotenen Objekts in Herrliberg an der Zürcher Goldküste kostet 35 Millionen Franken. Dazu gibts im Inserat eine Galerie mit Bildern des Projekts für einen Prachtspalast mit Aussicht auf den Zürichsee. Dieses Bauprojekt ist im Verkaufspaket inbegriffen. Kostenpunkt: nochmals schlappe 19 Millionen Franken. Was nicht steht: Beim Verkäufer handelt es sich um den Tennis-Maestro Roger Federer (37).
Mittlerweile ist bekannt, dass der 20-fache Grand-Slam-Sieger ein paar Kilometer seeaufwärts nach Rapperswil-Jona weiterziehen wird. Deshalb will Federer gemäss dem «Tages-Anzeiger» das alte Grundstück loswerden. Angeblich soll er damit ein gutes Geschäft machen. Als Federer das Land in Herrliberg vor rund sieben Jahren gekauft hatte, machte ein Preis von 21,5 Millionen Franken die Runde. Das würde bedeuten: ein Gewinn von über 13 Millionen!
«Solche Preise werden heute kaum noch bezahlt»
Nur: Roger Federer wird Mühe haben, zum geforderten Preis einen Käufer zu finden. «Nimmt man die Angaben aus der Anzeige, dann gibts den Quadratmeter für etwa 6300 Franken pro Quadratmeter», rechnet ein Spezialist für Hochpreis-Immobilien in der Schweiz vor, der aber nicht namentlich genannt werden will. «Solche Preise werden heute in diesem Segment aber kaum noch bezahlt.»
Nachbar von Federers Grundstück in Herrliberg ist Peter Friedli. Der 65-jährige Zürcher Investor hatte das Land 2011 an den Tennis-Champ verkauft. Angeblich zu einem deutlich höheren Preis, als damals publik geworden war. «Der Preis bewegte sich im Bereich dessen, was Federer heute verlangt», sagt Friedli zu BLICK. Genaue Zahlen möchte er aber keine nennen.
Liebhaberpreis für Federer-Grundstück?
Auch der Immobilien-Spezialist glaubt nicht, dass Roger Federer damals so günstig an das Land gekommen ist. Vor zirka sieben Jahren habe man in der Region noch deutlich mehr für einen Quadratmeter bezahlen müssen. Mittlerweile sei der Markt in diesem Segment nicht mehr ganz so rosig und die Preise deshalb gesunken. «Abzuwarten bleibt, ob möglicherweise jemand bereit ist, einen Liebhaberpreis zu bezahlen, weil es sich um das Land von Roger Federer handelt.»
Der Experte glaubt aber: «Wenn Federer nach dem Verkauf in Herrliberg ohne Verlust da steht, war es definitiv ein super Geschäft.»
