Er soll verwahrt werden
Pädophiler hofft am Zürcher Obergericht auf Haftentlassung

Ein 67-jähriger verurteilter Pädophiler kämpft vor dem Zürcher Obergericht um seine Freilassung. Trotz früherer Übergriffe und Rückfällen sieht er keine Gefahr mehr von sich ausgehen. Die Behörden halten eine Therapie für aussichtslos und diskutieren eine Verwahrung.
Publiziert: 10:09 Uhr
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Aktualisiert: 10:10 Uhr
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Das Zürcher Obergericht verhandelt am Freitag den Fall eines verurteilten Pädophilen, der in die Freiheit entlassen werden will. Er sitzt seit 28 Jahren im Gefängnis. (Archivbild)
Foto: Keystone/Ennio Leanza
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Ein 67-Jähriger verurteilter Pädophiler hat am Freitag vor dem Zürcher Obergericht auf seine Entlassung in die Freiheit gehofft. Eine Therapie halten die Behörden für nicht mehr möglich, gegen eine Verwahrung wehrt er sich.

Er stehe nicht auf Mädchen, sagte der Mann vor Gericht. Dass es früher zu einer ganzen Reihe von Übergriffen kam, schiebt er auf Beziehungsprobleme. Die «pädosexuellen Handlungen» seien eine Reaktion darauf gewesen. «Ich verspüre heute kein Bedürfnis mehr dafür», sagte er.

Ob er Situationen vermeiden würde, bei denen er auf Kinder trifft, fragte der Richter. Die Therapeuten würden das vorschlagen. Er fühle sich sicher in solchen Situationen, meinte der Mann, auch wenn das «Aussenstehende anders sehen».

Der 67-Jährige wurde 1999 zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Es war bereits seine dritte Verurteilung wegen pädophiler Handlungen. Danach wurde er verwahrt. Ab 2008 war er in einer stationären Massnahme. Auf unbegleiteten Ausgängen 2017 kam es dann zu drei Vorfällen. Wegen diesen sitzt er bis heute hinter Gittern.

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