Die drei Männer warteten im Gefängnis auf ihre Ausschaffung, weil sie gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz verstiessen. Sie waren sogenannte «Administrativhäftlinge» – also keine Straftäter.
Am Pfingstsamstag diesen Jahres gelang es ihnen, die Gefängnismauer zu überwinden und zu flüchten (BLICK berichtete)
Kantonsräte der SVP wollten daraufhin vom Regierungsrat wissen, wie es zu diesem Dreifachausbruch kommen konnte. Die Regierungs-Antwort, die am Donnerstag publiziert wurde, zeigt, dass dies offenbar nicht allzu schwierig ist.
Im Unterschied zu einem «normalen» Gefängnis, das für Justizvollzug oder Untersuchungshaft ausgerichtet ist, gibt es im Flughafengefängnis kein Metallgeflecht über den Spazierhöfen, sondern nur ein Nylonnetz. Dieses kann mit einer Schere einfach durchgeschnitten werden.
Aufseher wurde in Gespräch verwickelt
Das Hochklettern wird durch die Sträucher und kleinen Bäume ermöglicht, die seit 2014 in den Spazierhöfen stehen. Sie wurden gepflanzt, nachdem die Nationale Kommission zur Verhütung von Folter die Zustände in diesem Gefängnis kritisiert hatte.
Was die drei Ausbrecher neben der Schere noch brauchten, war lediglich ein gutes Gesprächsthema, um den Spazierhof-Aufseher abzulenken. Während einer der drei Häftlinge mit dem Aufseher sprach, kletterten die beiden anderen auf einen Baum, schnitten das Kunststoffnetz durch und türmten.
Keine Alarmanlage beim Aussenzaun
Der dritte im Bunde, der den Aufseher abgelenkt hatte, folgte ihnen kurz darauf. Die drei wurden auch vom Aussenzaun nicht abgehalten, da es dort keine Alarmanlage gibt. Ziel dieses Zauns sei es nicht, Ausbrecher aufzuhalten, sondern Unbefugte vom Gelände fernzuhalten, schreibt die Regierung dazu.
Auf eine Öffentlichkeitsfahndung verzichtete die Polizei, weil von den flüchtigen Häftlingen keine Gefahr ausgegangen sei. Einer der drei machte zwei Wochen später den Fehler und spazierte über das Bellevue. Dort geriet er in eine Polizeikontrolle. Er wurde verhaftet und dem Migrationsamt übergeben. (SDA)