Im Zürcher Kreis 5 ist es letzten Freitagmittag zu einem Horror-Crash zwischen einem schwarzen Mercedes und einem weissen BMW gekommen. Das illegale Rennen der Tempo-Teenies M.T.* (19) und E.P.* (19) endete in einer Tragödie (BLICK berichtete).
Am Steuer der Unfall-Autos: Mechatronik-Lehrling M.T. im Mercedes und Automech-Lehrling E.P. im BMW. Der 19-jährige E.P. und sein gleichaltriger Beifahrer kommen mit dem Schrecken davon.
«M.T. ist im Grunde ein ruhiger Kerl»
BLICK-Recherchen zeigen: Der Schweiz-Serbe M.T. und seine beiden Mitfahrer hatten nicht so viel Glück. «Alle drei liegen noch immer im Spital», sagt ein langjähriger Freund (20) von M.T. aus Kindheitstagen.
Er erfuhr durch BLICK vom Unfall seines Freundes. «Das hat mich alles ziemlich mitgenommen», sagt er. Nur Stunden vor dem Horror-Crash habe er noch die zwei Kollegen von M.T. im Zug gesehen, die dann später im Unfall-Mercedes sassen.
Knapp eine Woche nach der Tragödie ist es für ihn nach wie vor nur schwer nachvollziehbar, wie es überhaupt so weit kommen konnte. «M.T. ist im Grunde ein ruhiger Kerl», sagt sein Kumpel zu BLICK.
«Wenn ich sterbe, dann durch Geschwindigkeit»
«M.T. hat zwar gerne mal den Macho raushängen lassen und Sprüche geklopft, aber so was hätte ich ihm nicht zugetraut», sagt er. Besonders zynisch: eine Aussage von M.T., die er gegenüber seinem Freund vor einiger Zeit gemacht habe. «Wenn ich sterbe, dann durch Geschwindigkeit», soll M.T. gesagt haben.
Für ein paar Sekunden Adrenalin-Kick müssen Freunde und Familien der drei jungen Männer, die im Unfall-Mercedes sassen, nun bange Stunden durchstehen.
Freund macht sich grosse Sorgen um seinen Kumpel M.T.
Die Ungewissheit um die Genesung seines langjährigen Freundes beschäftigt auch den 20-Jährigen: «Ich habe versucht, ihn zu erreichen, aber keine Chance.» Der Freund macht sich Sorgen. M.T. hat sich beim Crash wohl fatale Rückenverletzungen zugezogen. Ausserdem habe er sich den Fuss gebrochen.
«Die Chancen, dass M.T. wieder gehen kann, stehen 50:50», heisst es aus dem Umfeld des Schweiz-Serben. Die Angst, dass M.T. für immer an den Rollstuhl gefesselt sein könnte, ist gross. Dem Beifahrer wie auch dem Mitfahrer, der zum Zeitpunkt des Unfalls auf der Rückbank des Mercedes sass, gehe es den Umständen entsprechend.
Der Beifahrer hat laut dem Bekannten eine Becken- und Kopfverletzung. Sein Kollege auf der Rückbank habe sich beim Crash Kopf und Schulter verletzt. Zudem habe er sich eine Rippe gebrochen und die Lunge gequetscht. Wegen der gequetschten Lunge haben man ihn erst am Sonntag operieren können. Wann die drei Teenager das Spital wieder verlassen können, ist unklar.
Den Crash-Fahrern droht Haft
Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Zürich-Sihl gegen die beiden Unfallfahrer. Der zuständige Staatsanwalt Daniel Kloiber bestätigt gegenüber BLICK: «Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen Verstoss gegen den Raser-Artikel eröffnet.» E.P. und M.T. drohen deswegen mindestens ein und höchstens vier Jahre Haft.
*Namen der Redaktion bekannt