Der Youtube-Kanal «Din 16er TV» ist in der Schweizer Rap-Szene seit vier Jahren eine feste Grösse. 4,5 Millionen Klicks verzeichnet der Kanal insgesamt. Rap-Newcomer rappen eine 16 Zeilen lange Liedstrophe und kommen so locker auf mehrere Tausend Klicks pro Mini-Video – je nach Bekanntheitsgrad.
Jetzt expandiert «Din 16er TV». Der Gründer Osmani Lulzim (27) hat Co-Produzent Para Franko aka «Figgdy Ernscht» (31) mit ins Boot geholt, um endlich im richtigen TV ausgestrahlt zu werden. Nun produzieren die beiden Zürcher jede Woche eine 30-minütige Sendung auf CHTV. Der Sender kann über jede TV-Box empfangen werden.
Wöchentlich 20'000 Zuschauer
«Acht Sendungen haben wir bereits produziert und sind die am besten laufende Show des Senders», sagt Para Franko sichtlich stolz. Rund 20'000 Zuschauer schauen sich jeden Freitagabend um 21.30 Uhr «Din 16er TV» an.
Zum Konzept gehören Interviews mit gestandenen oder Newcomer-Rappern, Live-Konzerte in der Schweiz, Auslandreporte oder das Element «Deep in the Crib», bei dem die Rapperin und Moderatorin Dara Deep Schweizer Rapper in ihrer Wohnung besucht – ähnlich wie bei «MTV Cribs».
Die grossen Talk-Gäste kommen erst noch
«Uns ist wichtig, dass wir alle fördern, die in die Sendung wollen – nicht nur die eigenen Leute, wie das andere in der Szene tun», sagt Para Franko. Dank seines Musikstudios in Zürich, das er seit zehn Jahren betreibt, greife er auf ein riesiges Netzwerk von Bekanntschaften in der ganzen Schweiz zurück. «Ich kenne so viele Leute, ich kann ein Telefon machen, dann kommen die Leute in unsere Show», so Para Franko.
Bereits mit ihm auf der Couch sassen etwa schon die deutschen Rapper Fard und Snaga, der Luzerner Jungstar Mimiks, die Zürcher Oldschooler EKR und Semantik oder der Basler Gangster-Rapper Griot. «An die ganz Grossen wagen wir uns dann ran, sobald wir etwas geübter sind», sagt Para Franko. «Denn wir stecken noch in den Kinderschuhen.»
«Wir werden immer professioneller»
Die Sendung produzieren die Zürcher jeweils Anfang Woche zwei Tage lang in ihrem Zürcher Musikstudio – alles selfmade, alles low-budget, alles learning-by-doing.
Kameramänner arbeiten ehrenamtlich mit, wenn Para Franko nicht gerade für einen Auslandreport alleine nach Amerika oder Deutschland reist. «Wenn ich alleine unterwegs bin, kommt es schon mal vor, dass ich keinen Akku mehr habe oder die ganze Kameratasche im Flugzeug liegen lasse.» Aber darüber kann er im Nachhinein lachen. «Wir werden mit der Zeit immer professioneller.»
Geschäftsführer Osmani Lulzim hat bereits weiterführende Pläne: «Irgendwann expandieren wir und gehen raus aus dem Bunker in ein eigenes Büro. Wir wollen die erste Adresse werden für jeden Künstler, der etwas aus sich machen will.»