Für den Zürcher Kantonsrat gibt es kein Entweder -Oder: Sowohl Hochdeutsch wie auch Schweizerdeutsch sollen im die Kinder im Kindergarten sprechen.
Vertreter von EVP und SVP wollten mit einem Postulat nur auf Dialekt setzen und Hochdeutsch aus dem Chindsgi verbannen. Sie störten sich daran, dass in der Vorschulstufe neben dem Schweizerdeutschen auch das Hochdeutsche seinen Platz haben soll. Deutsch würde den Dialekt verdrängen und zu einem Kultur- und Identitätsverlust führen, befürchten sie.
Selbst in Bezug auf die Integration sei der Gebrauch von Hochdeutsch im Kindergarten falsch, argumentierte einer der Postulanten. Auch ausländische Kinder müssten die Chance haben, akzent- und fehlerfrei Mundart zu lernen.
Mit dieser Argumentation konnten sie sich im Rat nicht durchsetzen. Die Mehrheit der Parlamentarier wollte sich auf keinen Sprachenstreit einlassen – und lehnte das Postulat deutlich ab.
Laut Regierungsrätin Regine Aeppli (SP) haben Kinder ohnehin keine Mühe damit, Mundart und Hochdeutsch parallel zu gebrauchen oder zu lernen. Je mehr man eine Sprache brauche, desto besser könne man sich in ihr ausdrücken. Daher müssen die Kleinen im Kindergarten sowohl Dialekt als auch Schriftsprache sprechen. (SDA/zum)