Die Zürcher Personal-Trainerin Diana Santoro (43) und ihre beiden Söhne Kevin (19) und Dennis (12) sind über die Feiertage zu ihrer Familie nach Tschechien gefahren, haben bei den Grosseltern in Prag Weihnachten verbracht. Als sie am Samstag mit ihrem Skoda Kodiaq wieder zurück in die Schweiz fahren wollen, folgt das böse Erwachen.
Das Auto steht aufgebockt auf dem Parkplatz, wo es zuvor abgestellt wurde – allerdings ohne Reifen. Gauner haben in einer Nacht-und-Nebel-Aktion alle vier 18-Zoll-Felgen vom Skoda demontiert und geklaut. Diana Santoros Befürchtungen wurden wahr.
Prager Reifen-Räuber hatten es auf Schweizer Skoda abgesehen
Nur Minuten zuvor hatte die Zürcherin auf ihrem Handy, das über eine App mit dem Skoda verbunden ist, eine Push-Meldung mit dem Titel «Manipulationsalarm» bekommen. «Dein Auto hat eine Bewegung festgestellt. Vielleicht hast du einfach nur die Türe zugemacht, aber es könnte sich auch jemand an deinem Auto zu schaffen machen», heisst es in der Nachricht. Die Meldung kam am Samstagmorgen um 4.34 Uhr, eine weitere folgte um 4.40 Uhr. Santoro sieht die Nachricht jedoch erst rund 30 Minuten später – zu spät.
Als ihr Vater kurz drauf, gegen 5.20 Uhr, nach dem Rechten sieht, sind die Reifen-Räuber schon über alle Berge. Einzig die Wagenheber und einen Satz alte Reifen, auf dem sie den Skoda aufgebockt haben, liessen die Gauner zurück. Die Skoda-Fahrerin erstattete umgehend Anzeige bei der Polizei.
Reifen samt Felgen für 8000 Franken geklaut
Eine bittere Bescherung für die Personal-Trainerin. Sie hatte das Auto erst vor einem halben Jahr gekauft – samt der Luxus-Felgen. Eine der 18-Zoll-Felgen koste alleine schon rund 2000 Franken. Bei einem Satz Felgen macht das schlappe 8000 Franken.
Das kann kein Zufall gewesen sein, ist der ältere Sohn überzeugt. Zumal sich die Reifen-Räube auch nicht durch die angebrachten Felgenschlösser von ihrem dreisten Diebstahl abhalten liessen. «Die wussten ganz genau, was sie tun», sagt Hochbauzeichner-Lehrling Kevin Santoro zu BLICK.
Auch seine Mutter vermutet eine kriminelle Bande aus dem Ostblock hinter der Aktion. Nach dem Vorfall liegen bei ihr die Nerven blank. «Ich fahre seit 25 Jahren immer wieder mit dem Auto nach Tschechien – aber so etwas ist mir noch nie passiert», sagt sie. Diana Santoro zeigt sich ab so viel Dreistigkeit konsterniert: «Leider muss man in Tschechien mit so etwas viel eher rechnen. Trotzdem bin ich schockiert.»
«Ich werde nie mehr mit dem Auto nach Prag fahren»
Die Weihnachtsferien wird Familie Santoro so schnell nicht vergessen. Aufgrund des Reifenklaus mussten sie ihre Ferien in Prag unfreiwillig bis am Montag verlängern. Das Auto musste abgeschleppt und neue Reifen samt Felgen montiert werden. Kostenpunkt: 1800 Franken.
Viel Hoffnung, dass die Täter geschnappt werden, gibt es nicht. Für Mutter Diana steht jetzt schon fest: «Ich werde nie mehr mit dem Auto nach Prag fahren.»