Dem Sexpartner Hoden verklebt – Penis angemalt
Aggro-Girls fassen Knast bedingt

Einmaliger Sexprozess in Zürich: Zwei junge Frauen werden wegen sexueller Nötigung verurteilt. Sie hatten sich was ganz Besonderes für ihren Ex-Lover ausgedacht.
Publiziert: 06.09.2011 um 18:12 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:49 Uhr
Während des Prozesses heute am Bezirksgericht Zürich der Richter einmal, irgendwie töne das alles komisch, ja sogar lustig. Doch dann fügte er hinzu, es handle sich um eine schwere Straftat. Und verurteilte die zwei jungen Frauen zu bedingten Freiheitsstrafen von je 14 Monaten, wegen sexueller Nötigung.


Darum gings: Die beiden geständigen 22-Jährigen haben Ende Juni 2010 einen 27-jährigen Mann in dessen Wohnung in Zürich mit KO-Tropfen betäubt, gefesselt und aufs Übelste malträtiert.
  • Im Genitalbereich «verzierten» sie ihn mit Farbe, rosafarbenen Federchen und dergleichen.
  • Unter anderem klebten sie ihm die Hoden mit Hautleim an einen Oberschenkel.
  • Und malten den Penis mit rosa Nagellack an.
  • Dann fotografierten sie das Opfer und erpressten es später mit den peinlichen Bildern. Unter anderem, gemäss «TeleZüri», mit folgenden Wörtern, die sie auf seinen Körper malten:«Hey, Jungs, aufgepasst: So gehts einem, der seinen Schwanz nicht unter Kontrolle hat!»

Den Gefesselten liessen sie in der Wohnung liegen, wo er später von einem Mitbewohner befreit wurde.

Rache fürs Fremdgehen

Hintergrund der Tat war offenbar Rache. Der 27-Jährige war mit der einen der beiden Frauen lieert, betrog sie aber mit anderen Frauen. Obendrein machte er auch ihre Freundin, die zweite Beschudigte, an.Bereits im September 2009 hatten die beiden Frauen eine junge Frau in einer Bar in Uster mit Faustschlägen und Fusstritten spitalreif geprügelt. Das Gericht verurteilte die beiden nun antragsgemäss wegen sexueller Nötigung, Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Bei der Urteilseröffnung sprach der Gerichtspräsident von einem erheblichen Verschulden. Die Aggressivität der Beschuldigten stimme bedenklich. Vor allem der Einsatz der KO-Tropfen sei alles andere als harmlos. (SDA/snx)
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