Foto: Stadtpolizei Winterthur

Claudio F. (29) fuhr mit 100 durch die 40er-Zone. Als er erwischt wurde, zerstörte er den Blitzer
Das ist der Radar-Rammer von Winterthur!

Als wäre nichts geschehen, geht Claudio F. (29) im Aargau seiner Arbeit als Autospengler nach. Dabei ist der Italiener der Mann, der in Winterthur ZH mit über 100 km/h in der 40er-Zone geblitzt wurde. Er kehrte um – und donnerte mit seinem BMW-SUV in die Radaranlage.
Publiziert: 04.12.2019 um 19:30 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2019 um 20:57 Uhr
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Claudio F. (29) spielt gegenüber BLICK den Vorfall runter: «Ist doch alles nicht so schlimm!»
Foto: Blick
Ralph Donghi

Anfangs ist Claudio F.* (29) noch ganz freundlich. Als BLICK ihn gestern im Aargau auf seine wilde Autoattacke auf eine Radaranlage in Winterthur ZH anspricht, sagt er locker: «Das ist doch alles nicht so schlimm!» Der ledige Autospengler aus dem Bezirk Baden AG will den Vorfall runterspielen.

Dabei ist sich die Stadtpolizei Winterthur sicher: Der Italiener ist der Mann, der letzten Freitag kurz vor Mitternacht mit seinem BMW-SUV durch die Breitestrasse in Richtung Untere Vogelsangstrasse fuhr – und «mit stark übersetzter Geschwindigkeit geblitzt» wurde. Konkret: Claudio F. wurde mit über 100 km/h auf dem Tacho erwischt – und zwar in einer 40er-Zone.

Zusammen mit Kollegen Wein getrunken

Der Raser gibt gegenüber BLICK zu: «Ich hatte mit Kollegen halt etwas Wein getrunken an dem Abend. Aber nicht so viel!» In der Polizeimeldung ist auch von allfälligen Drogen die Rede. Darauf angesprochen, winkt er ab, wechselt ins Italienische und spricht von etwas völlig anderem: «Ich bin seit dreieinhalb Jahren in der Schweiz, arbeite hart und bin ein korrekter Mann.» Sein Urteil: «Da gibt es schlimmere Leute!»

Doch Claudio F. tappte nicht nur mit hohem Tempo in die Radarfalle. Er kehrte mit seinem Wagen auch noch um und fuhr laut Polizei «absichtlich in die Messanlage». Diese wurde dabei aus der Verankerung gerissen und «total beschädigt». Als die automatisch alarmierte Stadtpolizei kurz darauf vor Ort eintraf, war Claudio F. mit seinem SUV jedoch nirgends mehr vorzufinden. Vorerst.

Die Blitzerattacke und seine Flucht will der Italiener nicht weiter kommentieren

Über die Blitzerattacke und die darauffolgende Flucht will Claudio F. dann keine weiteren Angaben machen. «Ich möchte jetzt nichts mehr dazu sagen», wettert er – und läuft weg. Kurz darauf setzt er sich bei einem Kollegen ins Auto auf den Beifahrersitz und zieht seine rote Kapuze über den Kopf. Dann fahren die beiden davon.

Die Stadtpolizei Winterthur konnte Claudio F. letzten Freitag dank dem Radarbild rasch als Halter des SUVs ausfindig machen. Man informierte die Kollegen von der Kantonspolizei Aargau, die den Radar-Rammer noch in derselben Nacht im Aargau festnahmen. Laut der Stadtpolizei Winterthur zeigte er sich «im Rahmen der polizeilichen Befragung geständig». Und tatsächlich: Es bestehe der Verdacht, dass er angetrunken war und unter dem Einfluss von Drogen stand.

Schaden von rund 150'000 Franken

Zurück bleibt der massive Sachschaden am Blitzer und am SUV: insgesamt rund 150'000 Franken. Zudem muss Claudio F. nebst einem Strafverfahren auch mit einem Administrativverfahren bezüglich seines eingezogenen Führerausweises rechnen.

* Name geändert

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