Blocher-Schwiegersohn Roberto Martullo (54) musste heute vor dem Bezirksgericht Meilen ZH antraben. Grund: Er soll im September während dem Autofahren das Handy bedient haben – und kassierte dafür eine Busse von 200 Franken plus Gebühren. Besonders schlimm: Den Ausweis hätte der 54-Jährige für zwei Jahre nur noch auf Probe gehabt. Dagegen wehrte sich der Ehemann von Nationalrätin Magdalena Martullo- Blocher (46) vor Gericht. «Ich hatte das Handy zwar in der Hand, habe es aber nicht bedient. Die Ehefrau im Auto ist die grössere Ablenkung», so Martullo zu BLICK. Und fügt im Hinblick auf einen drohenden Ausweisentzug lachend an: «Ich kann doch nicht immer Magdalena fahren lassen!»
Die Verteidigungs-Strategie des SVP-Politikers: Er habe sein Handy lediglich aus der Jacke genommen und in die Mittelkonsole seines Audi-Cabrios gelegt. Das glaubte der Richter zwar nicht wirklich: «Das scheint mir Richtung Schutzbehauptung zu gehen», sagte er. Und liess Martullo im Saal pantomimisch vorführen, «wie er denn das Handy genau in die Hand nehme.» Er habe den Blick zwar vielleicht von der Strasse gerichtet, gab Martullo zu – aber nur, weil er gedacht habe, der Polizist könnte ein Spanner gewesen sein. «Er stand sehr Prominent direkt vor dem Schulhaus», so der Personalberater, der ohne Anwalt vor Gericht erschien.
In der 30-minütigen Verhandlung gab es einige muntere Momente: «Wie Hoch ist Ihr Einkommen?», fragte der Richter ganz zu Beginn. «Weiss ich nicht», die Antwort von Martullo. «Was zahlen Sie denn an Unterhalt?», die Nachfrage. Antwort des Blocher-Schwiegersohnes: «Ich weiss es nicht. Warum wollen Sie das wissen?»
Vier Sekunden soll Martullo aufs Handy geschaut haben, so der Vorwurf. «Vier Sekunden bei 60 km/h – da hätte mich der Polizist 60 Meter lang beobachten müssen», rechnete dieser vor. Nach kurzer Beratung blieb dem mittlerweile etwas zerknirscht wirkenden Richter nur die Feststellung: «Wir werden um einen Freispruch nicht herumkommen.»