Am Donnerstagmorgen erreichte Blick ein Schreiben, das bedrohlich klang. «Anlässlich des derzeit stattfindenden Nato-Gipfels in Den Haag haben wir heute Morgen beim Cyber-Defence Campus an der Zollstrasse in Zürich ein Paket mit explosivem Inhalt deponiert», hiess es darin. «Wir empfehlen eine Räumung.» Das Schreiben stammt mutmasslich aus linksextremen Kreisen. Der Absender ist bislang unbekannt.
Bombenentschärfungsroboter vor Ort
Die Polizei erklärte noch am späten Morgen, man habe Kenntnis davon. Man nehme jede Drohung ernst und habe Massnahmen eingeleitet. Weitere Angaben machte die Polizei zunächst nicht.
Ein Blick-Reporter machte sich am Mittag ein Bild von der Lage vor Ort. Fotos zeigen eine Polizeiabsperrung an der Zollstrasse, mehrere Einsatzfahrzeuge von Schutz & Rettung sowie des Forensischen Instituts und einen Bombenentschärfungsroboter.
Die Polizei sperrte zunächst auch die Brücke über die Gleise, den Negrellisteg. Das Aufgebot wurde zeitweise erhöht, das Perimeter erweitert.
Am frühen Nachmittag gab es dann die Entwarnung. Spezialisten sicherten einen Gegenstand und brachten ihn zur Abklärung an einen geeigneten Ort. Worum es sich beim Gegenstand handelte, lies die Polizei offen. Die weiteren Ermittlungen werden vom Fedpol geführt. Das Verfahren liegt bei der Bundesanwaltschaft.
Wer steckt hinter dem Schreiben?
Derzeit kann nur spekuliert werden, wer genau hinter dem Schreiben steckt. Der Absender schliesst den Bekennertext mit den Worten «Für eine revolutionäre Perspektive» ab.
Das Schreiben kursiert auch auf einer Online-Plattform, das bei Linksextremisten beliebt ist.