Impressionen aus dem Kreis 1
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Stromausfall in Zürich:Impressionen aus dem Kreis 1

Zürcher Kreis 1
Kurzschluss in Trafostation sorgte für grossflächigen Stromausfall

Grossflächiger Stromausfall am Bellevue und Bahnhof Stadelhofen in Zürich. Geschäfte, Trams und Forchbahn waren betroffen. SBB-Züge fuhren weiter. Der Ausfall wurde nach Stunden behoben.
Publiziert: 22.05.2025 um 17:36 Uhr
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Aktualisiert: 06:27 Uhr
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Der Aldi am Bahnhof Stadelhofen ist komplett dunkel.
Foto: Leserreporter

Darum gehts

  • Grossflächiger Stromausfall am Bellevue und Bahnhof Stadelhofen in Zürich
  • Geschäfte waren betroffen: Schiebetüren funktionierten nicht, Lichter waren aus
  • Trams und Forchbahn standen still, SBB-Züge fuhren weiter
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Am Donnerstagnachmittag kam es rund um das Bellevue in Zürich zu einem grossflächigen Stromausfall. Auch der Bereich um den Bahnhof Stadelhofen lag zeitweise im Dunkeln. Wie Reto Schärli, Sprecher der SBB, gegenüber Blick bestätigte, waren die Züge der SBB nicht betroffen. «Die Züge verkehren normal. Ausgefallen sind die Systeme für die Kundeninformation. Die Perronanzeiger bleiben dunkel, und es sind keine Durchsagen möglich», so Schärli.

Die Netzleitstelle des EWZ bestätigte den Ausfall gegenüber Blick. Der Stromausfall begann um 17.19 Uhr. Zu Beginn konnten weder Ursache noch Dauer genannt werden. Klar war jedoch: Der gesamte Kreis 1 war betroffen.

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Später stellte sich heraus, dass ein Problem in einer Trafostation am Limmatquai den Ausfall verursacht hatte. Feuerwehr und Spezialisten rückten aus, um den Defekt zu beheben. Auf X meldete das EWZ Rauch und einen Brand in der betroffenen Trafostation. Auch Schutz & Rettung Zürich sowie die Stadtpolizei standen im Einsatz.

Gegen 20 Uhr war das Problem behoben. Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich teilte am Abend mit, dass die Stromversorgung wiederhergestellt sei – Spezialistinnen und Spezialisten hatten mit Hochdruck daran gearbeitet.

Show im Circus Knie fand trotzdem statt

Die Feuerwehr war beim Grossmünster am Limmatquai im Einsatz. Aus dem Traforaum trat Rauch aus. Beim Fussgängerübergang Bellevue/Quaibrücke fielen die Ampeln aus – es herrschte zeitweise Chaos.

Auch der Circus Knie, der auf dem Sechseläutenplatz gastierte, war vom Stromausfall betroffen. Die Show kann jedoch wie geplant stattfinden, wie es auf Anfrage von Blick hiess.

Geschäfte rund ums Bellevue mussten schliessen, wie Bilder eines Blick-Reporters zeigten. Schiebetüren funktionierten nicht, Lichter blieben aus. «Trams und die Forchbahn stehen still, nur die Züge fahren noch», so ein Verantwortlicher vor Ort. Besonders betroffen waren die S18 sowie die Tramlinien 11, 14 und 15.

Auch im Einkaufsbereich im Bahnhof Stadelhofen war kein Betrieb mehr möglich. Die Läden waren zu, Rolltreppen und Billettautomaten ausser Betrieb. Ein Leserreporter nahm es gelassen: «Die Züge fahren ja noch, ich komme also nach Hause.»

Die meisten blieben gelassen

Fabrizio Steinebrunner (49) aus Hinteregg sah die Sache entspannt. «Eine gute Gelegenheit, wieder einmal mit Leuten zu reden, an denen man sonst vorbeiläuft», sagte er. Da seine Forchbahn nicht fuhr, reiste er mit der S-Bahn via Uster und Bus weiter. Sein Fazit: «Etwas Aussergewöhnliches ist meist auch eine Chance.»

Auch Reto Vonarburg (51), Tramchauffeur bei den VBZ, nahm den Vorfall gelassen. «So etwas kann halt passieren», sagte er. In diesem Ausmass sei es ihm jedoch erst zum zweiten Mal in elf Berufsjahren passiert. Leid tat es ihm nur um die Fahrgäste, die plötzlich zu Fuss unterwegs waren.

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Stromausfall stoppte Event bei Mac Cosmetics

Weniger entspannt war die Lage bei Mac Cosmetics am Bellevue. «Wir hatten einen Event geplant, unsere Make-up-Artistin war mit 15 Leuten da – alles organisiert, Prosecco, Essen – und dann fiel der Strom aus», sagte Sophie Borutta (22). Die Veranstaltung musste abgesagt werden. «Jetzt trinken wir den Prosecco halt allein», meinte sie enttäuscht. Der Event soll verschoben werden – die Künstlerin kam extra aus Genf.

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Not machte erfinderisch: Coiffeur Marco Natali (33) wollte gerade Stammkunde Sam Brüngger (38) frisieren, als der Strom ausfiel. Statt abzusagen, verlegte er den Schnitt kurzerhand nach draussen. «Draussen ist immer am besten. Ich würde gern öfter unter freiem Himmel schneiden», so der Inhaber von Marco il Figaro & Barbiere am Schiffländeplatz.

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