Bernhard Stübi (81) aus Hausen am Albis ZH
«Ich stellte meinem Pächter den Strom ab... dann schlug er zu!»

Einer der Mieter von Rentner Stübi rastete aus wegen einer offenen Stromrechnung und richtete den Rentner übel zu. Bei der Attacke zur Hand ging dem Mieter auch noch seine Mutter.
Publiziert: 24.04.2015 um 17:53 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:50 Uhr
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Übel zugerichtet: Das Kinn blute nach der Attacke.
Von Romina Lenzlinger

Aufgeplatzte Lippe, blutiger Ellenbogen, kaputtes Bein. So übel zugerichtet liegt Rentner Bernhard Stübi (81) aus Hausen am Albis ZH im Spital. Der Senior wurde von einem seiner Mieter verprügelt – wegen einer offenen Stromrechnung! «Dieser Halunke ist doch einfach nur erbärmlich», sagt Stübi leise.

Ihm gehört ein 700 Quadratmeter grosser Weiler am Albis mit einem Restaurant, mehreren Wohnungen und einer Besenbeiz. Die ist seit September 2012 an den Zuger Heinz F.* (58) verpachtet. Stübi wohnt mit seiner Frau gleich nebenan. Doch mit dem neuen Wirt kommen auch die Probleme. Immer wieder gibt es Streit zwischen Mieter und Besitzer. Beschimpfungen sind an der Tagesordnung.

Anfang Woche eskaliert die Situation. Weil der Pächter eine Stromrechnung von 4500 Franken nicht bezahlen will, stellt Stübi ihm kurzerhand den Strom ab. «Da hat er mich angebrüllt und bedroht. Er verlangt, ich solle für die kaputten Lebensmittel im Tiefkühler aufkommen», sagt der Rentner.

Es bleibt nicht bei verbaler Gewalt. Die Männer werden handgreiflich. «Er kam auf mich zu und schlug mir die Faust in die Brust. Mit voller Wucht», sagt Stübi. Er taumelt, kann sich aber auf den Beinen halten – und haut seinem Gegenüber den Gehstock über die Schulter. Der massive Holzstock zerbricht.

Vom Lärm aufgeschreckt, eilt die Mutter (79) des Mieters herbei. Sie will ihrem Sohn helfen und packt Stübi am Hosenbein. Der stürzt zu Boden. Damit nicht genug: «Als ich am Boden lag, trat er mir erst mit dem Fuss in den Oberschenkel und schlug mir dann die Faust ins Gesicht.»

Mutter und Sohn flüchten. Bernhard Stübi bleibt verletzt am Boden liegen. Dann kann er sich vor sein Wohnhaus schleppen. Dort findet ihn eine Nachbarin, sie alarmiert Polizei und Sanität. Stübi kommt ins Spital.

Aber statt sich bei ihm zu entschuldigen, erstattet Wirt F. Strafanzeige gegen seinen Vermieter. Mit welcher Begründung? Das bleibt offen. Denn der Beizer will gegenüber BLICK nichts zum Vorfall sagen. Bernhard Stübi hat nun seinerseits einen Anwalt eingeschaltet und Anzeige gegen den rabiaten Mieter erstattet.

* Name der Redaktion bekannt

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