Beliebt bei Schmugglern
Das Koks kommt mit Flug LX 93 nach Zürich

Zwei von drei Kokainschmugglern, die am Flughafen Zürich verhaftet werden, landen mit dem Flug aus dem brasilianischen São Paulo.
Publiziert: 20.02.2020 um 12:11 Uhr
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Im vergangenen Oktober wollte eine 28-jährige Brasilianerin via Flug LX 93 Kokain in die Schweiz schmuggeln, das sie sich um die Beine gebunden hatte. Ausserdem hatte sie 800 Gramm Kokain in Fingerlingen geschluckt.
Foto: KAPO Zürich

Den Fahndern am Flughafen Zürich gehen haufenweise Drogen ins Netz. Im vergangenen Jahr haben die Beamten dreimal mehr Kokain beschlagnahmt als 2018. Insgesamt wurden 83 Kilo sichergestellt. Im Jahr zuvor waren es 28 Kilo. Verblüffend: Zwei Drittel der angehaltenen Schmuggler landeten mit dem Swiss-Flug LX 93 aus dem brasilianischen São Paulo in Zürich. Dies berichtet der «Tages-Anzeiger».

Ein Journalist der Zeitung hat die Drogen-Fahnder am Flughafen Zürich bei ihrer Arbeit begleitet. «Der Grossteil der Kokainschmuggler wird auf diesem Flug erwischt», sagt Roger Meier, Dienstchef Fahndungs- und Ermittlungsdienst der Flughafenpolizei. Im Jargon der Polizisten wird der tägliche 12-Stunden-Flug LX 93 «Gru» genannt. Die Abkürzung steht für den Flughafen São Paulo-Guarulhos.

Jeden Monat werden Drogen beschlagnahmt

Gemäss Statistik landeten in den vergangenen Jahren zum Teil mehr als die Hälfte aller verhafteten Kokainschmuggler via LX 93 in Zürich. Letztes Jahr reisten von den 41 aufgegriffenen Kurieren sogar 29 mit dem Swiss-Flug aus São Paulo ein – das sind mehr als zwei Drittel. Im Vorjahr 16 von 32 und 2017 hatten 15 von 76 verhafteten Kokainschmugglern diesen Flug genommen.

Fast jeden Monat vermeldet die Kantonspolizei Zürich Beschlagnahmungen von teilweise mehreren Kilos Koks. Erst letzte Woche wurde eine 22-jährige Brasilianerin mit anderthalb Kilo davon im Gepäck überführt.

Fingerlinge, getränkte Kleider

Die Kuriere lassen sich dabei immer neue Schmuggelmethoden einfallen. Die Drogen werden nicht nur in doppelten Böden in Koffern über die Grenze gebracht. Die Polizisten finden auch Kokain in Lautsprechern, Rollstühlen oder Eispickeln. Natürlich werden die Drogen auch in Fingerlingen im Darm transportiert oder in an den Körper festgebundenen Paketen. Die Beamten haben sogar in Kokain getränkte Kleider sichergestellt.

Laut dem Bericht halten die Fahnder sowohl am Gate Ausschau nach Drogenschmugglern als auch bei der Passkontrolle. Auch im Gepäckkeller, bei der Gepäckausgabe und beim Zoll sind Polizisten – teilweise mit Spürhunden – im Einsatz. Es kommt sogar vor, dass die Beamten den Verdächtigen folgen, um den Bestimmungsort der Ware herauszufinden. (noo)

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