Am frühen Montagabend spielten rund ein Dutzend Grasshopper-Club-Fans in der Turnhalle der Schule Leimbach im Kreis 2 Fussball. Gegen 20.30 Uhr stürmten rund 20 bis 30 vermummte Personen in die Halle und attackierten die Fussballspielenden. Sie traten auf sie ein und streckten sie mit den Fäusten nieder.
Bevor die Vermummten wieder aus der Halle rannten, entwendeten sie noch die persönlichen Gegenstände der GC-Fans aus der Garderobe.
Beim Angriff wurden zehn Männer im Alter zwischen 21 und 32 Jahren verletzt. Sie mussten von Schutz & Rettung zur Behandlung ins Spital gebracht werden. Zwei von ihnen mussten wegen des Verdachts auf Kopfverletzungen ins Spital gebracht werden. Die anderen konnten nach ambulanter Behandlung das Spital wieder verlassen, wie die Stadtpolizei Zürich auf Anfrage von BLICK bestätigt. Die Ermittlungen wurden aufgenommen und ein Strafverfahren eingeleitet.
Schreiben von GC-Fanclub soll Grund für Überfall sein
Grund für den Überfall ist laut «20 Minuten» ein Schreiben, das ein GC-Fanclub am Montagmorgen auf seiner Website publizierte mit dem Titel «Jeder Rivalität sind Grenzen gesetzt». Nach diversen Gewalttaten zwischen Stadtzürcher Fussballanhängern sei es nun Zeit, «die Probleme beim Namen zu nennen».
Selbstregulierung ermögliche es den Fankurven, Freiraum zu schaffen und eigene Regeln zu setzten – es bedeute aber auch Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und dies zu hinterfragen. «Wer zulässt, dass das GC-Fanlokal wiederholt angegriffen wird, achselzuckend hinnimmt, dass GC-Fans systematisch ausgeraubt werden, Andersdenkende mit Waffen bedroht und selbst Kinder instrumentalisiert, demaskiert die angeblich selbstregulierte Fankurve als Farce.»
Im Schreiben heisst es weiter: «Wir stehen ein für eine vielfältige Kurve, in der jeder und jede einen Platz hat – ungeachtet der sozialen Stellung und Herkunft.» Selbstregulierung heisse bei den GC-Anhängern nicht, dass jeder Gesetzesverstoss geahndet werde, aber: Dass sie auch künftig jegliche Gewalt gegen Unbeteiligte und den Einsatz von Stichwaffen strikte ablehnen würden. «Wir anerkennen, dass es in unserer Stadt zwei Fussballvereine gibt und dass Fussball manchmal auch einfach nur Fussball bleiben soll.» (nbb/rad)