Begründung: Zu wenig Flugbegleiter
Air Serbia schmeisst Schweizer Kids-Sportgruppe aus Jet

Eigentlich wollte das Junioren-Sportteam aus Glattbrugg ZH an einen Wettkampf in Belgrad fliegen. Doch die Air Serbia kickte sie in letzter Minute aus dem Flugzeug. Begründung: Zu wenig Personal.
Publiziert: 22.03.2019 um 15:31 Uhr
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Die Crew drohte der Gymnastik-Gruppe sogar mit der Polizei.
Foto: BLICK-Leserreporter
Helena Schmid

Monatelang haben sich die jungen Sportler der Rhythmischen Gymnastik Glattbrugg auf diesen Tag vorbereitet. Am Samstag findet in Belgrad (Serbien) der internationale Wettkampf in der Kinderkategorie statt. Doch jetzt sitzt die Gruppe am Flughafen Zürich fest – weil die zuständige Fluggesellschaft gepfuscht hat!

Um neun Uhr hätte das Flugzeug der Air Serbia starten sollen. Mutter Carmen S.* (50) sitzt an Bord, ihre Tochter (11) ist eines von 33 Kindern, die am Wettkampf teilnehmen sollen. «Wir waren schon angeschnallt. Aber der Flieger startete einfach nicht», erzählt sie BLICK.

Die schlechte Nachricht folgt eine halbe Stunde später. «Ein Crew-Mitglied forderte uns auf, sofort mit zwölf Kindern das Flugzeug zu verlassen», so die 50-Jährige.

Crew drohte mit Polizei

Offenbar waren zu wenige Flugbegleiter an Bord, um sich um die Kinder zu kümmern. Carmen S. ist sauer: «Sie sagten, sie dürften deshalb nicht starten. Aber das ist doch nicht unser Problem.»

Das Ticket für den Flug habe die Gruppe schon im Januar 2019 gebucht. «Die Air Serbia hatte doch genug Zeit, sich entsprechend zu organisieren», wettert sie. Die Crew bleibt trotzdem stur. «Sie drohten uns sogar mit der Polizei», so S.

Die Trainer und Eltern haben keine Wahl. Mit den zwölf ältesten Kindern verlassen sie schliesslich das Flugzeug. Carmen S. erzählt: «Das war der Horror. Die Kinder haben geweint, sie sind total aufgeregt.»

Air Serbia lässt Sportler zittern

Nun muss die Gruppe am Flughafen ausharren. Am Nachmittag hätte in der Halle in Belgrad eigentlich das letzte Training stattgefunden. Die zwölf jungen Sportler müssen den Wettkampf nun ohne die Hauptprobe bestreiten.

Wenn sie es überhaupt noch nach Belgrad schaffen. «Die Air Serbia weigert sich, uns auf die Swiss umzubuchen. Sie hätten keine entsprechende Ticket-Vereinbarung.»

Stattdessen wolle sie die Airline mit dem nächsten Flug um 15 Uhr nach Belgrad schicken. Ob bis dahin genügend Personal aufgeboten werden kann, ist noch unklar. Die Air Serbia hat sich gegenüber BLICK noch nicht zum Fall geäussert. Carmen S.: «Im Wettkampf haben wir hoffentlich mehr Glück.»

* Name geändert

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