In der Bahnhofshalle des Zürcher Hauptbahnhofes haben Freunde und Bekannte von Elsa F.* eine Gedenkstätte errichtet. Blumen und Kerzen erinnern an die 17-jährige Schülerin, die hier in der Nacht auf Sonntag verstorben ist.
Es passierte gegen ein Uhr morgens. Elsa F. war mit drei weiteren Jugendlichen aufs Bahnhofsdach geklettert. Plötzlich brach eine Glasscheibe über der Bahnhofshalle. Elsa F. stürzte zwölf Meter in die Tiefe. Die Rettungkräfte konnten nichts mehr für den Teenager tun.
Am Montagmorgen hat der Regen, der durch das Loch im Dach heruntergeprasselt ist, an der Unfallstelle eine Pfütze hinterlassen. Das Gebiet ist abgesperrt. Freunde von Elsa haben sich hinter dem Absperrband versammelt, umarmen sich, trauern gemeinsam.
«Sie war so nett und fröhlich»
Auch am Gymnasium, welches Elsa F. besuchte, sitzt der Schock tief. Eine Freundin sagt zu BLICK: «Elsa war immer nett und fröhlich. Sie war so locker drauf.» Die Jugendliche habe früher Geige gespielt. Sie stand mitten im Leben, absolvierte das letzte Schuljahr am Gymi in Zürich und war Leiterin bei der Pfadi.
Sie sei ein hübsches, engagiertes und charmantes Mädchen gewesen, beschreibt Pfarrer Herbert Kohler die 17-Jährige. «Sie drängte sich nicht in den Vordergrund. Dieser Unfall ist einfach unfassbar traurig. Innert Sekunden stürzte sie in den Tod. Elsa wurde mitten aus dem Leben gerissen», sagt er.
Auch ein Freund von Elsa trauert um die 17-Jährige. Für ihn ist die Tragödie unbegreiflich. «Ich kannte selten jemand mit so viel Lebensfreude. Alkohol war meines Wissens nicht im Spiel», sagt er. Warum Elsa an jenem Abend aufs Dach geklettert ist, ist noch unklar. Ihre Freundin vermutet: «Wahrscheinlich einfach nur aus Spass.»
Die Anteilnahme am Tod von Elsa ist gross. An der Unglücksstelle wurde zahlreiche Blume und Briefe niedergelegt. «Es ist tragisch, dass du so früh von uns gehen musstest und alle diene Träume und Hoffnungen mitgenommen hast», steht auf einem Stück Papier. Auch Menschen die Elsa kaum kannten, trauern. So steht in dem anonymen Schreiben weiter: «Ich wünschte mir, wir hätten Zeit gehabt und besser kennen zu lernen.»
Angehörige sind «geschockt»
Die vierköpfige Gruppe war über ein Baugerüst beim Gleis 14/15 auf das Dach gelangt. Ein Imbiss-Mitarbeiter musste den Unfall mitansehen. «Ich hörte das Glas bersten, das Mädchen schlug auf einem Querbalken und dann am Boden auf», erzählt er BLICK.
Polizisten eilten herbei, versuchten noch, sie zu reanimieren. Dann löst sich eine Glasscherbe im Dachrahmen, traf einen der Einsatzkräfte. Leicht verletzt musste er ins Spital um die Wunde zu nähen. Am Sonntag wurde er bereits wieder entlassen.
Die genauen Umstände des Sturzes werden durch die Kantonspolizei Zürich in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Zürich/Sihl untersucht.
Pfarrer Herbert Kohler betreut währenddessen Elsas Familie. Er erzählt: «Sie sind völlig geschockt. Ihr Tod traf sie unvorbereitet, sie konnten sich nicht einmal verabschieden.» (ct/hah)
* Name geändert
Wissen Sie mehr zu dieser Story? Haben Sie Hinweise? Schicken Sie uns Ihr Foto oder Video via WhatsApp oder Upload-Button in der BLICK-App.
- Klicken Sie auf das Kamera-Icon in der Navigation und laden Sie Ihre Bilder und Videos hoch.
- Oder erreichen Sie uns via WhatsApp-Nummer 079 813 8041.
- Klicken Sie hier und öffnen Sie die Nummer direkt in WhatsApp.
- Für iPhone-Benutzer: Laden Sie sich hier den Kontakt herunter (vcf-Datei fürs Adressbuch).
- Unsere Mail-Adresse redaktion@blick.ch
Für jedes veröffentlichte Leservideo gibts mindestens 25 Franken.
Wissen Sie mehr zu dieser Story? Haben Sie Hinweise? Schicken Sie uns Ihr Foto oder Video via WhatsApp oder Upload-Button in der BLICK-App.
- Klicken Sie auf das Kamera-Icon in der Navigation und laden Sie Ihre Bilder und Videos hoch.
- Oder erreichen Sie uns via WhatsApp-Nummer 079 813 8041.
- Klicken Sie hier und öffnen Sie die Nummer direkt in WhatsApp.
- Für iPhone-Benutzer: Laden Sie sich hier den Kontakt herunter (vcf-Datei fürs Adressbuch).
- Unsere Mail-Adresse redaktion@blick.ch
Für jedes veröffentlichte Leservideo gibts mindestens 25 Franken.