Angst nach Piloten-Durchsage auf Edelweiss-Flug von Pristina nach Zürich
«Ich dachte, wir müssen sterben!»

Während des Landeanflugs auf den Flughafen Zürich sorgt die Durchsage des Piloten für Unruhe: Man habe ein technisches Problem, die Feuerwehr warte schon auf der Landebahn. Im Flieger breitet sich Angst aus.
Publiziert: 25.02.2019 um 18:21 Uhr
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Ein BLICK-Leser war mit Edelweiss von Pristina nach Zürich unterwegs, als der Pilot per Durchsage vor einem «technischen Problem» warnte. (Symbolbild)
Foto: Manuel Geisser

Der Edelweiss-Flieger von Pristina ist am Sonntagabend schon im Anflug auf den Flughafen Zürich-Kloten, da ertönt die Durchsage des Piloten: Man habe ein technisches Problem festgestellt, deshalb werde die Feuerwehr auf der Landebahn warten – es gebe aber keinen Grund zur Panik. Im Flugzeug breitet sich Stille aus.

«Es war der Horror», sagt ein BLICK-Leser, der an Bord war. «Wir wussten nicht, was los war. Warum wurde die Feuerwehr gerufen? War das Fahrwerk kaputt? Würden wir bei der Landung am Boden aufschlagen?» Zehn Minuten lang habe er um sein Leben gefürchtet. «Ich dachte, wir müssen sterben.»

Minuten später, um 22.21 Uhr, landet die Maschine auf der Piste des Flughafens Zürich-Kloten. Es warten mehrere Fahrzeuge, darunter auch eines der Feuerwehr. Die Landung verläuft glimpflich und ohne Zwischenfall.

Feuerwehr ist Standard bei Cockpit-Warnungen

Was war los? Auf Anfrage von BLICK erklärt Edelweiss-Sprecher Andreas Meier: Das Cockpit des Flugs WK405 habe eine Warnung angezeigt, dass möglicherweise die Bugrad-Steuerung nicht vollumfänglich zur Verfügung stehe. «Diese Steuerung wird benötigt, um das Flugzeug nach der Landung am Boden steuern zu können», sagt Meier. Etwa, um zum Stellplatz zu rollen.

Befürchtet man, dass die Bugrad-Steuerung ausfallen könnte, wird als vorsorgliche Massnahme ein sogenannter Push-Back-Traktor avisiert, der das betroffene Flugzeug auf den Rollbahnen manövrieren könnte. Die Feuerwehr wurde standardmässig aufgeboten – das geschieht immer, wenn eine Crew über Funk von einer Warnanzeige auf dem Cockpit spricht.

War die Warnung nötig? 

Das Ganze stellte sich als Fehlalarm heraus: Die Warnung verschwand noch vor der Landung und die Bugrad-Steuerung funktionierte danach ohne Einschränkung. Der bereitstehende Traktor wurde nicht benötigt.

Nun stellt sich die Frage: Hätte man den Fluggästen die Angst nicht ersparen können, indem man nichts gesagt hätte? «Dann hätten sich wahrscheinlich viele Passagiere gefragt, warum sie die Feuerwehr durch die Flugzeugfenster sehen», begründet Andreas Meier. «Aus diesem Grund haben unsere Piloten die Gäste proaktiv informiert.» (rey)

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