Die Sonne brennt runter – das Thermometer erreichte heute fast überall in der Schweiz über 30 Grad. Ungemütlich für alle, die arbeiten müssen. Auch hart trifft es Schulklassen, die bei dieser Hitze auf Schulreise sind.
Denn nicht nur im Büro schwitzt man. In der letzten Wochen vor den Sommerferien gehen viele Klassen auf Schulreise. Baden gehen dürfen aber nicht alle. Denn seit Juni 2011 dürfen Klassen laut der Zürcher Bildungsdirektion in unbeaufsichtigten Gewässern nur baden gehen, wenn eine der Begleitpersonen das Rettungsschwimmer-Brevet besitzt.
Glacé statt See
So heute in Basel: Eine Zürcher Realklasse läuft durch die Basler Altstadt. Die Mittagshitze ist erdrückend, das Wasser des Rheins verlockend.
Abkühlen dürfen sich aber nur die Schüler, deren Eltern bestätigt haben, dass sie schwimmen können und es ihren Kindern erlauben. Die anderen müssen im Schatten warten. Ein Glacé oder ein Brunnen müssen zur Abkühlung reichen.
Schwimminstruktorin als Schutzengel
Auch Schulen, die regelmässig Schwimmunterricht durchführen, müssen sich anpassen: «An Hitzetagen wie heute gehen die Klassen an den See, um sich abzukühlen. Doch eine Aufsichtsperson begleitet die Lehrerin», sagt Silvia Schmid, Schulleiterin der Schuleinheit Sonneberg in Thalwil, zu Blick.ch. Für die Lehrperson genügt ein Lehrdiplom, sofern Schwimmen Teil der Ausbildung gewesen ist.
Auch im Wiesendanger Freibad sind heute Nachmittag Schulklassen unterwegs. «Wenn eine Klasse ins Freibad geht, hat sie die Möglichkeit, eine Schwimminstruktorin mitzunehmen», sagt der Schulleiter der Primarschule, Christian Bossuge.
Bademeister als Lebensretter
Weniger streng sind die Richtlinien für Schulen im Zürcher Freibad Allenmoos. Gut 20 Klassen verbrachten heute dort den letzten heissen Tag vor den Sommerferien.
«Für die Lebensrettung im Freibad sind acht Bademeister vor Ort verantwortlich», sagt Hermann Schumacher, Chef Badeanlagen der Stadt Zürich. Die Lehrer würden aber einen Zettel unterschreiben, dass sie die Verantwortung für das Verhalten ihrer Klasse übernehmen. Zudem müssten sie darauf achten, dass Nichtschwimmer nicht ins Wasser gehen.
Panik verhindern
Auch wenn es nicht obligatorisch ist, befürwortet Schumacher die Lehrer, die das Rettungsschwimmer-Brevet haben. «Jede kompetente Person mehr ist in einem Ernstfall eine Hilfe und verhindert, dass Panik ausbricht.» Der Ernstfall ist im Freibad Allenmoos diese Saison nicht eingetroffen.