Der Mazedonier, sein Billett wurde bereits fünf Mal eingezogen, wurde am 15. November 2010 von der Polizei erwischt. Er lieferte sich mit einem Kollegen ein Rennen, bretterte dabei mit Tempo 172 durch den 100er-Bereich und überholte ein anderes Auto rechts.
Die Auswertung seines Handys ergab, dass F. A. weitere neun Rennen gefahren ist: Die Raser hatten sich gefilmt. Bei einer Fahrt erreichte der Mazedonier 243 km/h!
Vom Bezirksgericht Bülach kassierte er dafür in erster Instanz drei Jahre Knast, die Hälfte unbedingt. Zu viel für den Raser, der den Fall weiterzog.
Strafe verschärft
«Es war der Adrenalin-Kick», sagte er gestern vor dem Obergericht. Doch diese Entschuldigung nützte ihm nichts – im Gegenteil. Das Gericht verschärfte die Strafe massiv. Nun kann A. noch länger über seine Raserrennen nachdenken – hinter Gittern.
«Das war russisches Roulette auf vier Rädern», brachte es Oberrichter Stefan Volken auf den Punkt.
Damit dürfte auch seiner Karriere als Geschäftsführer in einer Transportfirma vorläufig ein Riegel geschoben sein. Dort war A. ausgerechnet für ein Dutzend Chauffeure zuständig.
«Was hätten Sie denn gemacht, wenn einer Ihrer Chauffeure so gerast wäre?», wurde F. A. vor Gericht gefragt. «Entlassen», meinte der Raser lakonisch.
Rasen im Wochenrhythmus: Die Liste der Schande
- 18. Dezember 2009, 21.35 Uhr: Nach dem Startsignal, einem dreifachen Hupzeichen, rast A. los. 205 km/h im Bereich 120 km/h.
- 24. Dezember, 03.16 Uhr. Wie immer in Begleitung eines Beifahrers brettert er los. Bis Tempo 187 km/h.
- 3. Januar 2010, 01.14 Uhr. Auf einer Landstrasse (Tempo 60) erreicht er bei einem weiteren Rennen 150 km/h.
- 7. Februar 2010, kurz nach Mitternacht. Wieder auf den A51 bolzen die «Rennfahrer» mit 140 km/h durch den Bubenholztunnel (100 km/h).
- 17. Februar 2010, 20 Minuten nach Mitternacht. Auf der A3 bei Birmensdorf testet A. seinen Wagen gegen einen anderen VW Golf mit bis zu 200 km/h.
- 21. Februar, 01.31 Uhr. Parallel zu seinem Rennfahrerkollegen kommt A. auf 243 km/h. Um so schnell zu sein, hatte er zuvor seine elektronische Fahrdynamikregelung ausgeschaltet.
- 28. Februar, 01.40 Uhr: Diesmal steht gleich ein Dreier-Rennen an. Spitzengeschwindigkeit ca. 218 km/h. Dafür kassierte A. vom Bezirksgericht Bülach 36 Monate Knast - die Hälfte unbedingt.